Hintergrund Affenpocken kommen, Corona geht
Die Affenpocken breiten sich in Europa immer weiter aus und Spanien meldet die ersten Todesfälle von zwei jungen Männern zwischen 30 und 40 Jahren in Alicante und Córdoba. Beide Opfer sind an Gehirnentzündungen – Meningoenzephalitis – verstorben.
Laut Gesundheitsministerium sind in Spanien 3.750 Menschen an Affenpocken erkrankt, so viele wie nirgendwo anders in der EU. 2.595 Fälle verzeichnet Deutschland. Die Krankheit verbreitet sich meist bei sexuellen Aktivitäten, insbesondere bei homosexuellen Männern. Es gibt auch weibliche Fälle, übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. In der Regel ist der Krankheitsverlauf mild. In einer Woche erholten sich die meisten Infizierten wieder. Zu den typischen Symptomen gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am 23. Juli die „ Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite“. Die internationale Verbreitung der Krankheit gilt als ungewöhnlich.
Die in Spanien ernster einzuschätzende Covid-19-Pandemie verschwindet dagegen zunehmend aus der Öffentlichkeit. Glücklicherweise klingt die siebte Welle ab. Die 14-Tagesinzidenz bei Senioren liegt bei 475, die Krankenhausauslastung mit Covid-19-Patienten bei 6,6, in den Intensivstationen bei 4,96 Prozent.
Nun hat das Pharma-Unternehmen Hipra eine Vereinbarung über den Kauf des ersten spanischen Impfstoffs in der EU unterzeichnet. 250 Millionen Dosen des proteinbasierten Impfstoffs dienen als Auffrischungsimpfung. Hipra ist noch nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen. (sk/dpa)