Schwieriges Terrain für Vierbeiner
Hundestrand Cala Les Urques im Test – Spießrutenlauf auf kantigen Steinen
Calp – os. Wenn in den Sommermonaten Tausende von Besuchern nach Calp reisen, haben viele von ihnen auch ihre Hunde dabei. Die Hoffnung, mit den vierbeinigen Freunden am Strand spazieren zu gehen oder gar mit ihnen im Meer zu toben, stirbt in Calp jedoch schnell. Zwar gibt es viele lohnenswerte Wanderwege, die auch für Hundebesitzer geeignet sind, aber die Möglichkeit, mit den Hunden direkt ans Wasser zu dürfen, ist eingeschränkt. An fast jedem Zugang zu den Stränden stehen Hundeverbotsschilder, die Behörden achten peinlich genau auf die Einhaltung. Im bürokratischen Dschungel der Stadtverwaltung sind Hunde ohnehin ein kostspieliges Thema im umfangreichen Bußgeldkatalog.
Allerdings muss man auf einen Ausflug mit dem Haustier an den Strand nicht völlig verzichten. Im äußersten Süden der Stadt, in der Urbanisation Maryvilla, befindet sich die Cala Les Urques. Hunde sind hier willkommen. Allerdings ist der Weg dorthin weit und nicht leicht zu finden, und ohne Auto ist es schwierig, dort hinzukommen. Parkmöglichkeiten gibt es hier kaum, die umliegenden Straßen bieten nur wenig Platz zum Abstellen von Fahrzeugen.
Der Zugang über den angrenzenden Hafen Puerto Blanco, der früher oft genutzt wurde, ist zwar offiziell wegen Steinschlaggefahr geschlossen, wird aber immer noch von etlichen Besuchern genutzt. Doch im Zuge der bald beginnenden Erweiterungsarbeiten am alten Hafen wird der einzige Weg zur Bucht bald nur noch über eine alte, gefährlich aussehende Treppenkonstruktion führen, die auch sogleich auf den Namen „ Es
caleras Perdidas les Urques“, die verlorenen Treppen, getauft wurde. Wer dort hinab- oder hinaufsteigt, sollte besonders aufmerksam sein.
Die spanische Website Redcanina listet nur neun Hundestrände in der Provinz Alicante auf. Insofern ist die bloße Existenz eines solchen Strandes positiv zu werten. Aufgrund des schwierigen Zugangs ist es hier, im Gegensatz zu anderen Stränden und Calas in der Stadt, relativ leer und viele Hunde sind selten anzutreffen – der dort vorherrschende steinige Boden ist ein schwieriges Terrain. Auf den großen, kantigen Steinen ist es für
die Hunde und ihre Besitzer eine Art Spießrutenlauf, um nicht auszurutschen oder sich zu verletzen. Für viele, vor allem größere Rassen, ist der Strand jedoch eine willkommene Abwechslung: „ Unser Labrador liebt es, hier mit anderen Hunden zu toben und die Möglichkeit, sich im Meerwasser abzukühlen, ist wie ein kleines Paradies für ihn“, berichten Besucher aus Hannover, aber ein spanischer Besucher schimpft: Dieser Strand ist eine Zumutung“.
Kleinere Rassen fühlen sich auf dem unwegsamen Gelände unsicher und wenn es am Strand zu kleinen Kämpfen zwischen den Tieren kommt, ist es wegen des steinigen Bodens schwierig, die Streitereien sofort zu unterbinden. Insgesamt fällt das Urteil über den kleinen, etwa 200 m langen Hun
destrand gemischt aus. Als Hundehalter fühlt man sich unliebsam ans Ende der Bucht abgeschoben, dorthin, wo sonst niemand wirklich sein will.
Das Urteil fällt gemischt aus: Von Zumutung bis Abwechslung
Festes Schuhwerk und Wasser
Immerhin: An der Cala Les Urques kann man die Ruhe des Strandes und das saubere Wasser der Cala genießen und einen traumhaften Blick auf den Peñón de Ifach auf der einen und den Morro de Toix auf der anderen Seite bewundern. Die beste Zeit für einen Besuch ist morgens, da die Cala relativ früh im Schatten liegt. Es gibt hier weder Rettungsschwimmer noch sanitäre Einrichtungen. Es ist ratsam, bei einem Besuch der Cala festes Schuhwerk und reichlich Wasser für die Hunde mitzunehmen.