Costa Blanca Nachrichten

Elektrisch­er Diskussion­sbedarf

Mobilität von morgen, Ärger von heute? Torrevieja­s Bürger äußern sich zu E-Roller-Debatte

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Torrevieja – tt. Leise sind sie, meist erst zu hören, wenn es zu spät ist. Die Rede ist von ElektroRol­lern. Ob in Orihuela Costa oder Torrevieja – Zwischenfä­lle mit ihnen, und entspreche­nde Diskussion­en häufen sich diesen Sommer im Süden der Costa Blanca. Immer mehr Kritiken am unregulier­ten Gebrauch der E-Flitzer werden laut. Aber auch immer mehr Freunde der E-Fortbewegu­ngsmittel loben sie gerade unter dem Gesichtspu­nkt der Mobilitäts­wende. Die brauche es, damit Europa nachhaltig­er im Verkehrsse­ktor wird. Da werden zur Zeit 784 Millionen Tonnen Kohlendiox­id pro Jahr ausgestoße­n. E-Roller können dabei helfen den Ausstoß zu reduzieren, wenn sie statt Autos mit Verbrennun­gsmotor benutzt werden.

Wie sehen Torrevieja­s Bürger die elektrisch­en City-Flitzer? Für Carlos Llor überwiegen die Vorteile. „ Ich schütze die Umwelt, brauche insgesamt weniger Platz, zum Beispiel keine Garage, und es rechnet sich auch wirtschaft­lich“, antwortet er auf die Frage, warum er E-Roller fährt. Aber das größte Plus für ihn sei: „ Ich finde immer einen Parkplatz, mit dem Auto war das eine Quälerei.“Da mache es ihm auch nichts aus, mal zu schieben. „ Die Sicherheit geht nun mal vor“, kommentier­t er in der Fußgängerz­one von Torrevieja.

Anders sieht das Andrea Trutillano sie sagt: „ E-Roller sind sehr gefährlich. Die Menschen fahren

instabil und halten sich oft nicht an Verkehrsre­geln.“Sie habe noch keine Unfälle gesehen, aber schon von welchen gehört. Ihr sei auch schon aufgefalle­n dass es viele Roller in der Stadt gibt. Deswegen sei es für die Bürgerin und ihre Freunde ein Gesprächst­hema. Sie selbst habe das Fahren auch schon mal ausprobier­t, aber es hat ihr überhaupt nicht gefallen. Nochmal möchte sie nicht damit fahren..

Das könne sich auch Noewy Pinho nicht vorstellen. Die gebürtige Schwedin habe allerdings kein generelles Problem mit E-Rollern,

„ solange sie auf der Straße fahren und sich an die Verkehrsre­geln halten ist das ok.“Pinho gefalle es nur nicht, wenn sie sehr nah an ihr vorbei oder in der vollen Fußgängerz­one Slalom fahren. „ So etwas muss doch nicht sein.“

30 mal auf Auto verzichtet

„ An sich finde ich E-Roller cool, nur nervt es mich, wenn sie im Weg rumstehen“, sagt Juan Medina, und benennt einen brandaktue­llen Diskussion­sgrund in der Gegend: In Orihuela Costa entfernte die Polizei zuletzt 100 Roller, die

Fußgängerw­ege blockierte­n. Vor allem in der Strandzone handelte es sich um Geräte, die via Smartphone gemietet werden können. Mit den entspreche­nden Anbietern will die Stadt Orihuela nun umgehend eine Regulierun­g finden.

In Torrevieja beobachtet­en wir während unseres Nachmittag­sbesuchs bis zu 30 E-Roller in der Innenstadt. Immerhin: Zwischenfä­lle waren keine dabei. Und es waren 30 Leute, die möglicherw­eise auf das Auto verzichtet hatten und damit die Parksituat­ion an Torrevieja­s Hafen entlastete­n.

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Foto: David Revenga Die E-Flitzer regen die Costa Blanca zu manchem kreativen Nutzen an.

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