Schönes endet tödlich
Mei, da haben wir es aber krachen lassen! In 1.200 Städten gab es am Wochenende Fiestas – tausendmal für viele „ohne Ende“. Das brachte Spaniens Seele zum Kochen. Mal eroberten die Mauren, mal die Christen den Osten Spaniens, der Süden ließ sich von den Sevillanas verführen, Spain is halt different, überall olé und rumm ta ta und die Feuerwerke erleuchteten das Firmament. Heiß ging es her – mancherorts zu heiß.
Romantiker schmolzen in Altea regelrecht dahin, als sie von der nächtlichen Kulisse dieser „mediterranen Perle“mit den Füßen in der Brandung standen und über ihnen dieses sagenhafte Feuerwerk von La Olla in die Luft ging. Den anschließenden Nachhauseweg gen Norden krönte ein sublimes Naturschauspiel, das man in diesem Moment noch nicht erfassen konnte. Eine Feuerschneise schnitt lichterloh in der Nacht einen Berg bei Pego entzwei, als ob es ein Lavastrom wäre. Schönheit und Tod, wissen Romantiker, liegen eng beieinander. Nach dem Fiesta-Kater blieb von der Schönheit wenig, aber vom Tod zu viel. Manche meinten ihn tausendfach zu sterben, und kamen doch ungeschoren davon. Einige aber hat es leider böse erwischt.
Als der Tornado übers Medusa-Festival fegte, hat das ein Festivalbesucher nicht überlebt, Ein Rave in Zamora hat einer Schweizerin das Leben gekostet, eine Massenschlägerei bei einer Fiesta in Granada endete für einen Studenten tödlich. Und während wir es haben krachen lassen als gäbe es kein Morgen mehr, ging die Schönheit der Berge und Wälder um uns herum in Flammen auf, in Aragón, Galicien, Valencia.