Inflation und kein Ende?
Erste Anzeichen für Abflachen der Teuerung – Löhne hinken hinterher
„Hinter jeder Preissteigerung steckt Energie“
Madrid – tl. Man kann machen, was man will: Der Inflation entkommt man nicht. Wer in den Urlaub fährt, ist schlecht dran. Reisen war einer der Preistreiber im Juli. Aber auch wer zu Hause bleibt, hat Pech. Die Lebensmittelpreise haben ebenfalls überdurchschnittlich zugelegt. So wundert es nicht, dass die Inflationsrate im Juli tatsächlich auf die neue Rekordhöhe von 10,8 Prozent gestiegen ist.
Selbst die sinkenden Spritpreise an den Tankstellen haben den Trend nicht ändern können. 200 Waren und Dienstleistungen umfasst der sogenannte Warenkorb, der für die Statistiker des Nationalen Instituts für Statistik (INE) die Basis für die Berechnung der monatlichen Inflationsrate ist. 55 Waren aus diesem Korb gehören zu der Gruppe der Lebensmittel und nichtalkoholischen Getränke. Davon waren im Juli nur vier Produkte – Olivenöl, andere Speiseöle, frisches Gemüse und Produkte auf Getreidebasis – billiger als im Juni. Der Rest – nur Trockenfrüchte blieben im Preis gleich – verteuerte sich gegenüber dem Vormonat.
Dieser anhaltende Trend monatlicher Preissteigerung im Lebensmittelbereich war bereits im Juni feststellbar. Hinzu kommt, dass sich die Verteuerung beschleunigt. 25 Produkte aus der
Gruppe waren im Juli davon betroffen. Im Juni waren es 20 gewesen. Eine schlechte Nachricht für Verbraucher, weil man auf bestimmte Produkte nicht so ohne weiteres verzichten kann.
„ Lebensmittel brauchen Transport und Kühlung, was die Kosten steigen lässt. Denn hinter jeder Preissteigerung steckt Energie“, sagt Prof. Josep Maria Català Saintanes von der Freien Universität Katalonien in Barcelona
Trotz der hohen Inflationsrate im Juli gab es Anzeichen dafür, dass die Teuerung langsam abflauen könnte. Bei 122 Waren und Dienstleistungen aus dem Warenkorb stellten die Statistiker Preissteigerungen fest. Im Juni waren davon noch 138 Waren und Dienstleistungen betroffen.