Costa Blanca Nachrichten

Anschlussf­lüge: Puffer einplanen

Expertin gibt Antwort, was Urlauber tun können, damit der Flieger nicht ohne sie abhebt

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Zürich – dpa/tmn. Abfertigun­gschaos, Verspätung­en, Ausfälle, verschwund­ene Koffer: Flugreisen­de haben in letzter Zeit gute Nerven gebraucht – und brauchen sie wohl auch weiterhin, obgleich sich so langsam etwas Entspannun­g andeutet.

Die teils hakeligen Abläufe bei den Airlines und an den Airports können Urlauber kaum beeinfluss­en. Anders sieht es etwa mit der Wahl der Flugverbin­dung aus. Und beim Packen der Koffer. Laura Frommberg, Chefredakt­eurin des Fachmagazi­ns „ Aerotelegr­aph“, erklärt, wie man stressfrei­er ans Ziel kommt.

Wie viel Umstiegsze­it sollten Reisende einplanen, um ihren Anschlussf­lug zu erreichen? Laura Frommberg: Dazu muss man unterschei­den, an welchen Flughäfen man umsteigt. Es gibt Flughäfen mit sehr weiten Wegen. Da kann es sein, dass man wirklich lange unterwegs ist, um von einem Gate zum nächsten zu kommen. Wenn man dann vielleicht nur 20 Minuten übrig hat, nachdem der erste Flug verspätet ist, kann es knapp werden.

Weiß die Airline, dass Passagiere umsteigen, kalkuliert sie das aber in der Regel bei der Buchung ein. Außerdem warten Anschlussf­lüge manchmal auch, wenn die Flugplanun­g das zulässt. Und manchmal sind ja auch die Anschlussf­lüge

verspätet und man kriegt den Flug. Aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Weniger als eine Stunde Umstiegsze­it würde ich aktuell nicht empfehlen. Besser um die zwei Stunden. Ich persönlich habe lieber mehr Zeit zwischendu­rch am Flughafen und arbeite dort beispielsw­eise.

Sollte man überhaupt noch eine

Reise mit Anschlussf­lügen buchen oder besser den teureren Direktflug?

Das kommt natürlich auf das Budget an. Und auch wenn man aktuell viel von Chaos hört und Gepäck, das nicht ankommt, kann man sich grundsätzl­ich darauf verlassen, an sein Ziel zu kommen. Ich empfehle Urlaubern, dass sie einfach sehr viel mehr Zeit, Geduld und Verständni­s mitbringen

müssen, und sich darauf einstellen, dass es vielleicht ein paar Hürden auf der Reise gibt. Es hilft, sich mental darauf vorzuberei­ten. Außerdem würde ich die wichtigste­n Sachen wie Zahnbürste und ein paar Kleider ins Handgepäck packen, falls der Koffer später ankommt. Ich packe immer so, dass ich ein bis zwei Nächte im Hotel überstehen würde. Verreist man zum Beispiel als Familie, hilft es, die wichtigste­n Sachen für alle aus der Gruppe auf alle Koffer zu verteilen. Geht ein Koffer verloren, steht nicht eine Person ohne Kleider da.

Wer nicht regelmäßig fliegt, daher etwas unsicher ist, und die Wahl hat, an einem kleineren Flughafen oder an einem großen Drehkreuz wie Frankfurt oder London-Heathrow umzusteige­n, sollte am besten über kleinere Flughafen mit weniger Reiseverke­hr fliegen. Dort sind die Wege kürzer und tendenziel­l ist auch weniger los – und das bedeutet weniger Chaos-Potenzial.

Trotz aller Umsicht und Planung hebt der Flieger ohne einen ab. Was sollten Reisende in dem Moment tun?

Ich empfehle, die App der Airline herunterzu­laden, weil dort Informatio­nen wie etwa Unregelmäß­igkeiten und Gatewechse­l schnell aktualisie­rt werden. Das ist der schnellste Weg, um informiert zu werden. Falls in der App nichts steht, würde ich immer den persönlich­en Kontakt zu einem Angestellt­en der Airline am Flughafen suchen. Sie können im Zweifel besser helfen als ein virtueller Assistent. Verpassen Reisende unverschul­det ihren Anschlussf­lug, haben sie Anrecht auf Verpflegun­g, Unterkunft und letztlich auch, ans Ziel zu kommen. Das ist in den Fluggastre­chten geregelt.

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Foto: dpa Manchmal muss man durch den Flughafen hetzen, um noch den Anschlussf­lug zu bekommen.

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