Stadt der kreativen Gastronomie
Kulinarische Vielfalt und Reichtum – dafür ist Dénia bekannt und ausgezeichnet.
Dem Netzwerk der gastronomischen Kreativstädte gehören zur Zeit 26 Städte weltweit an – eine davon ist Dénia. Sie erhielt die UNESCO Auszeichnung im Dezember 2015. Eine Bedingung hierfür ist die Teilnahme an nachhaltigen Projekten, die Gastronomie, Landwirtschaft und die Nutzung regionaler Produkte fördern. So wie etwa der Gastromarkt Els Magazinos unterhalb der Burg Dénias. Das kleine Sträßchen in der Carrer del Pont im ehemaligen Seemannsviertel Baix la Mar beherbergt über 20 Stände und Restaurants. Lokale, die versuchen, unter dem Leitfaden „ Die Vergangenheit nutzen, um Zukunft aufzubauen“kulinarische Traditionen zu wahren und diese auf kreative Weise zu präsentieren. Ein Spaziergang vorbei an den verschiedenen Ständen gleicht einer kulinarischen Weltreise. Alle Arten von Gerichten und Geschmacksrichtungen sind dort vertreten. Also definitiv ein Vorzeigeprojekt für eine Stadt der kreativen Gastronomie.
Els Magazinos wurde im April 2019 eröffnet. Das erste Jahr lief hervorragend an, dann kam ein enormer Rückschlag durch die Corona-Pandemie. Doch die Zeit des Lockdowns scheint längst vergessen. „ Von Corona merkt man diesen Sommer nicht mehr viel“, erzählt Javier Velasquez, Mitarbeiter des italienischen Restaurants Santa Pasta. „ Es kommen wieder mehr
Menschen, in diesem Jahr besonders viele Touristen.“Insbesondere bei Deutschen, Franzosen und Briten erfreue sich der Gastromarkt großer Beliebtheit. Aber auch die spanische Nachbarschaft treffe sich hier gerne, betont Velasquez.
Kochkunst vereint mit Kultur
Die Gasse hat jedoch mehr zu bieten als nur kulinarische Erlebnisse. Die ebenfalls dort integrierten Ausstellungsräume bieten Platz für Expositionen mediterraner Kunst rund um Dénias Geschichte, das Meer und den Hafen. Die Räume werden zudem auch für Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten wie Workshops und Diskussionsrunden genutzt.
Architektonisch betrachtet, sorgt die Straße ebenfalls für Begeisterung. Die Räumlichkeiten des Gastromarkts waren ursprünglich Werkstätten von Handwerkern, die der Einrichtung auch ihren Namen verleihen. Außerdem existierte dort eine Spielzeugfabrik, und im 17. Jahrhundert eine Garage, in der König Felipe III. seine Kutschen parkte, wenn er sich in Dénia aufhielt. Das antike Gemäuer wurde zum Teil in den Gastromarkt integriert, was der Einrichtung in Verbindung mit der Dekoration, die Decken und Wände ziert, einen ganz besonderen Charme verleiht.
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Calle Loreto im Altstadtviertel
Dénias. Sie verbindet die Avinguda de Valencia am Eingang der Stadt mit dem Rathausplatz. Auf einer Länge von 300 Metern finden sich dort zahlreiche Tapasbars, Restaurants und ein Hotel. Von Gastroketten wie 100 Montaditos bis hin zu familiengeführten Traditionsrestaurants gibt es alles, was das Herz begehrt. Egal ob typisch valencianische, andalusische und thailändische Küche oder italienisches helado – auch hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dénia ist nicht umsonst Teil der Red Saborea España, einer Plattform, deren Ziel es ist, den Tourismus und vor allem die Gastronomie auf nationaler wie auch internationaler Ebene zu fördern.