Dunkle Wolken ziehen über Gala-Umzug
Strenge Regeln bei Moros y Cristianos missachtet– Angetrunkener Mann fällt Zuschauern vor die Füße
Dénia – ab. Ein kleiner Skandal überschattet das vor wenigen Tagen in Dénia zu Ende gegangene Fest der Moros y Cristianos, wie unzählige Kommentare in den sozialen Medien zeigen. Von einer „ Schande für die Mauren- und Christenvereinigungen“ist da die Rede, und davon, dass dieses Fest mit Füßen getreten worden sei. Erzürnt sind vor allem langjährige Mitglieder der Vereine, die sich seit Jahrzehnten mit großer Leidenschaft und Engagement für diese Feiern einbringen.
Doch was war geschehen? Während des großen Galaumzugs, der nach der Corona-Abstinenz alle Zuschauerrekorde brach – schon Tage zuvor waren 4.000 der 5.000 Stuhlreservierungen erfolgt –, kam es zu einem peinlichen Ereignis. Einer der Umzugsteilnehmer, der offenbar etwas zu tief ins Glas geschaut hatte und bereits durch einen stolpernden Gang aufgefallen war, strauchelte und fiel schließlich zu Boden. Seine Mitläufer – bei dem Galaumzug marschieren die Teilnehmer einer cábila, also eines Vereins, in einer Reihe, wobei jeder Schritt sitzt – setzten ihren Marsch ungeachtet dessen, was passiert war, fort. Die Kritiken richteten sich nicht nur gegen den übermäßigen Alkoholkonsum des Mannes, sondern auch gegen das Verhalten seiner Kameraden.
Der Eklat zog weite Kreise, so dass sich der Dachverband in der Pflicht sah, eine Erklärung abzugeben. Er wusch die Weste der Moros y Cristianos wieder rein, indem er klarstellte, dass der Mann einer Gastgruppe angehörte. Die Gruppe sei zum ersten Mal auf Einladung bei dem Galaumzug mitgelaufen und sich der strengen Regeln, denen sich die Mitglieder von Dénias Mauren- und Christenvereinen unterwerfen müssten, wohl nicht bewusst gewesen. Diese besagen Alkoholverbot vor und während des Galaumzugs. Die Gastgruppe teilte nun mit, sie werde nie wieder beim Galaumzug mitwirken.