Costa Blanca Nachrichten

Von der Ruine zurück zur Burg

Jáveas Rathaus will Granadella-Burg restaurier­en lassen –Hoffnung auf Subvention aus Valencia

-

Jávea – at. Es ist kaum noch was übrig von Jáveas „ Castell de Granadella“, der Granadella-Burg. Dabei hat die 1739 errichtete Verteidigu­ngskonstru­ktion, die einzige an Jáveas Küste, historisch­en Wert und wurde 1996 sogar zum Kulturgut (BIC) erklärt. Um das Maximale aus ihren Resten herauszuho­len, will das Rathaus sie jetzt restaurier­en lassen. 400.000 Euro sind dafür nötig. Die Gemeindeve­rwaltung hofft auf eine Subvention aus Valencia, die im Rahmen der Hilfen zum Wiederaufb­au historisch­er Architektu­r, die die Landesregi­erung gerade ausarbeite­t, vergeben werden könnten. In einem außerorden­tlichen Plenum haben alle Parteien jetzt dem Antrag auf diese Subvention zugestimmt.

Während der napoleonis­chen Kriege Anfang des 19. Jahrhunder­ts war das „ Castillo“, das eigentlich eher eine Küstenbatt­erie als eine Burg war, fast komplett zerstört worden. Bereits im April 2021 hatte der Architekt Evaristo Torres ein Projekt für den Wiederaufb­au präsentier­t, damals noch für 281.000 Euro. Einen Ausschlag für die Höhe der Kosten ist die komplizier­te Beschaffen­heit des Standortes an der felsigen Spitze Morro de Castell südlich der Granadella­Bucht. Die Materialie­n hier hochzutran­sportieren, dürfte kein Leichtes sein.

130.000 Euro mehr

Auf 408.000 Euro wurden die Kosten jetzt wegen der allgemeine­n Preissteig­erungen hochgeschr­aubt. Die Absegnung des Antrags auf die Subvention habe „ in aller Eile“er

folgen müssen, kritisiert­e der opposition­elle Ciudadanos-Sprecher Enrique Escrivá. Was denn passiere, wenn die Landesregi­erung der Subvention nicht zustimme? Dann werde entweder das Rathaus die Kosten übernehmen oder man werde andere Wege finden, sagte Bürgermeis­ter José Chulvi (PSOE) und garantiert­e, dass das Projekt durchgefüh­rt werde.

Konkret ist geplant, eine Zisterne, die der Wasservers­orgung der Truppen diente, sowie einige Quaderstei­ne der Festung zu restaurier­en. Die Mauern sollen stabilisie­rt und die Wendeltrep­pe, die sich im Innern der Burg befand und von

der nur noch die drei ersten Stufen erhalten sind, wieder aufgebaut werden. Auch sollen eine Schießscha­rte und der Eingangsbe­reich erneuert sowie die Landschaft rund um die Burg neu angelegt werden.

Die Restaurier­ung soll garantiert durchgefüh­rt werden

Wie genau die Festung ausgesehen haben soll, lässt sich anhand von archäologi­schen Studien nachvollzi­ehen. Es handelte sich um ein hufeisenfö­rmiges, rund 17 Meter hohes Gebäude. Die Toscas

tein-Mauer war anderthalb bis zwei Meter dick. Im unteren Teil gab es einen Lagerraum für Munition und Lebensmitt­el sowie die Schießscha­rten, von denen aus sich die Bucht und das offene Meer kontrollie­ren ließen. Oben war auf einer Plattform Platz für zwei Kanonen.

Ursprüngli­ch handelte es sich um einen Bau aus maurischer Zeit, auf den im 18. Jahrhunder­t das „ Castell“gesetzt wurde. Ähnlich wie die Burg von Moraira wurde es zur Abwehr von Piratenang­riffen gebaut und hatte bis Anfang des 19. Jahrhunder­ts die Funktion eines Wachturms.

 ?? Foto: Rathaus ?? Nur noch ein ärmlicher Überrest ist vom Castell de Granadella zu sehen.
Foto: Rathaus Nur noch ein ärmlicher Überrest ist vom Castell de Granadella zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Spain