Noch nicht fertig und schon besetzt
Gruppe nistet sich in Neubau mitten in Wohngebiet von Altea la Vella ein – Häuser seit Jahren leer
Inmitten von kleinen Villen und Häuschen stört ein Grundstück im Wohngebiet von Altea la Vella die idyllische Landschaft: zwei nicht fertiggestellte Neubauten, einer davon ist seit kurzem besetzt, der Garten gleicht einer Müllhalde. In der Einfahrt, die zu den beiden Gebäuden führt, liegt ein demolierter Zaun, auf der anderen Seite ein alter Badezimmerspiegel. An Bauzäunen, die entlang der Eingänge im Erdgeschoss aufgestellt sind, hängt Kleidung. Die Fenster und Türen des Hauses sind mit Tüchern abgehangen.
Sowohl zur Hauptstraße, der Carrer Principal de la Serra, als auch zu der kleinen Gasse unter
Die Häuser stehen seit vielen Jahren leer, niemand fühlt sich zuständig
halb sind die zwei Bauten von hohen Mauern umgeben, die es kaum möglich machen, die Häuser von der Straße aus einzusehen, für die Besetzer ein perfekter Sichtschutz vor Passanten. Lediglich von der Einfahrt aus erhascht man einen Blick auf das vermüllte Grundstück. Überall liegen leere Plastikflaschen, Dosen, Kleidungsfetzen und Elektroschrott.
„ Die Mauer wurde nicht ordnungsgemäß gebaut, sie droht zu zerfallen“, erzählt eine besorgte Nachbarin, die ihren Namen nicht nennen möchte. Das Grundstück gehöre der Bank, doch dort fühle sich niemand zuständig – weder für die baufällige Mauer, noch für das gescheiterte Bauprojekt, noch für die Besetzer. Seit vielen Jahren stünden die beiden Häuser leer und vor circa drei Monaten wurde eines der beiden besetzt, wohl von Gitanos. „ Es sind ungefähr zehn Personen, darunter auch ein Baby und zwei kleine Kinder. Sie wirken gepflegt, sind ordentlich gekleidet und grüßen, wenn sie das Haus verlassen“, erläutert die Nachbarin. Sie sagt, sie habe keine Angst vor den Besetzern, es seien normale Leute.
„ Die Gruppe verhält sich ruhig, macht nachts keinen Lärm, tagsüber hört man die Kinder spielen“, meint sie. Hinter dem Haus steht sogar ein kleiner Pool. Die Frau glaubt, dass zumindest drei der Männer Arbeit haben, sie würden jeden Morgen abgeholt werden. Es könnte schlimmere Nachbarn geben, dennoch stört sich die Anwohnerin an den Besetzern. „ Ich finde es nicht in Ordnung, einfach so ein Haus zu besetzen. Ich bezahle meine Rechnungen und meine Miete schließlich auch.“
Licht und Strom scheint es in dem Haus zwar zu geben, fließendes Wasser jedoch nicht. Es käme immer mal ein kleiner Lastwagen, der sie mit Wasserkanistern versorge. Diese liegen zwischen anderen Abfällen überall auf dem Grundstück verteilt. Ein unschöner Anblick, für den sich niemand verantwortlich fühlt und der sich wohl so schnell nicht ändern wird.