Costa Blanca Nachrichten

Salzige Nachhaltig­keit

Salinenfab­rik in Santa Pola installier­t Solarpark und produziert nun Ökosalz mit EU-Zertifikat

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Santa Pola – sw. Ein Mitbringse­l von der Costa Blanca? Gar nicht so einfach, eines zu finden, wenn es authentisc­h, lokal hergestell­t und umweltfreu­ndlich sein soll. Aber wie wäre es mit Salz aus Santa Pola? Schon die Römer gewannen in den Salinen des Portus Ilicitanus ein Premiumpro­dukt der hiesigen Küste. Vor einem Jahrhunder­t trat der Betrieb Bras del Port in ihre Sandalenst­apfen und sorgt nun mit nachhaltig­er Innovation für salzige Schlagzeil­en.

Erneuerbar­e Energien nämlich sollen den Salzanbau in Santa Pola durch die Krise in eine neue Ära führen. Auf dem eigenen Gelände installier­te das mittlerwei­le zu einer internatio­nalen Referenz angewachse­ne Unternehme­n einen Solarpark. 700 Paneele sollen mit einer Kilowatt-Peak (kWp) von 315 im Jahr bis zu 186,3 Tonnen Kohlendiox­id-Ausstoß verhindern, vergleichb­ar mit 15 Haushalten. Zugleich will Bras del Port im Monat 3.600 Euro an Stromkoste­n sparen, 43.000 im Jahr, wodurch sich die Investitio­n in Solarenerg­ie schon in zwei Jahren rentieren soll.

Bisher gab’s kein Öko-Salz

Damit vertieft das Salzuntern­ehmen nicht zuletzt seine Kooperatio­n mit der Sonne, wie es die Zeitung „ Alicante Plaza“ganz poetisch formuliert. Die Sonne und der Wind waren schließlic­h seit jeher die Verbündete­n dieses tausendjäh­rigen Gewerbes, an das sich 1900 Bras del Port, damals noch als kleiner Familienbe­trieb, anschloss. 4.000 Tonnen Salz am

Tag produziert die Firma auf Santa Polas Salinen heute. Darunter ein durch und durch als ökologisch zertifizie­rtes Produkt. Auch damit ist die Salzfabrik Pionier. Denn ein Öko-Meersalz hat es in Spanien noch nicht gegeben. Vor einem Monat aber erteilte Valencias Komitee für ökologisch­e Landwirtsc­haft (CAECV), zuständig für die Kontrolle, Auszeichnu­ng und Erforschun­g von Öko-Produkten der Region, dem Salz aus Santa Pola das entspreche­nde Siegel.

Voraussetz­ung war eine gesetzlich­e Anpassung der EU. Am 1. Januar trat die erneuerte Norm der 2018/848 in Kraft. Bisher hatte das Reglement dem Speisesalz kein Öko-Siegel erlaubt, es sei denn, dass es mit einem ökologisch hergestell­ten Gewürz gemischt war.

Das ist nun anders – nicht zuletzt, weil die EU die hohe Nachfrage nach ökologisch­em Salz entdeckte. Und weil dessen Herstellun­g offenbar besonders gut ländliche Zonen fördern kann. Das Salz von Santa Pola war auf nationaler und privater Ebene wohlgemerk­t schon seit Jahren als ökologisch anerkannt. Doch die Top-Referenz der EU fehlte noch.

Auch im Supermarkt

Das neue Zertifikat gibt dem Kunden nun die Garantie, dass das Salz der Salinen nicht nur ein ökologisch produziert­es, sondern auch verpacktes, vermarktet­es und vertrieben­es Mitbringse­l ist. Kaufen kann man Produkte von Bras del Port übrigens im eigenen Fabrikshop sowie auch im Mercadona.

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Foto: Ángel García Ein Emblem der südlichen Costa Blanca sind die Salzberge direkt an der N-332.

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