Ärger mit Party-Booten
Beschwerden über Boote, die sich in Schutzgebieten im Mar Menor und Mazarrón zum Feiern treffen
Cartagena – sg. Bootsfahrer haben am Samstag, 20. August, eine große Party mit Live-MusikKonzerten auf dem Mar Menor in Cartagena gefeiert und für Ärger gesorgt. Über 50 Boote sollen am Nachmittag vor der Isla del Ciervo geankert haben, wie die lokalen Zeitungen berichten. Auch in Mazarrón beschwerten sich die Bewohner über ausufernde Bootspartys vornehmlich vor der Insel Adentro.
Ihre Anker würden die Seegraswiesen in einem Landschafts- und Vogelschutzgebiet zerstören, hieß es. Die Zahl der Boote nehme ständig zu, auch nachts würden regelrechte Trinkgelage auf dem Wasser gefeiert werden. Der Kapi
tän des Seemannsamtes von Cartagena, Óscar Villar, stellte klar, dass das wilde Ankern in Schutzgebieten „ absolut verboten“sei und strafrechtlich verfolgt werde.
Suche nach Organisatoren
Die Suche nach den Verantwortlichen für die organisierte Party im Mar Menor laufe. Ihnen droht eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Die Aufklärung sei jedoch nicht einfach. Deshalb sei in solchen Fällen die Mitarbeit der Bürger unerlässlich, sagte Villar.
Er kündigte an, gemeinsam mit der Guardia Civil die Kontrollen zu verstärken, um solche illegalen Bootstreffen in Zukunft zu verhindern. Zudem seien alle Jachtclubs
am Mar Menor schriftlich informiert worden, dass das Ankern außerhalb der ausgewiesenen Stellen nicht erlaubt ist.
Die Bürgerinitiative SOS Mar Menor zur Rettung der stark belasteten Lagune kritisierte, dass das massive Ankern dem Mar Menor noch mehr Schaden zufüge. Die Organisation wies darauf hin, dass sich die Isla del Ciervo in einem
SOS Mar Menor: Im Sommer werden sehr oft Bootspartys gefeiert
Vogelschutzgebiet befinde. Dennoch würden solche Bootspartys sehr häufig im Sommer gefeiert werden. Die Sprecherin der Oppositionspartei Podemos, María Marín, sprach von einer „ Schande für die gesamte Region“und forderte, dem Unternehmen, das die Veranstaltung organisierte, die Lizenz zu entziehen.
Auch das Ausflugsboot „ Flippa Boat“des gleichnamigen EventUnternehmens aus Cartagena hatte sich zu der Party gesellt. Er habe nicht gewusst, dass es sich um eine illegale Veranstaltung handle, sagte der Verantwortliche von Flippa Boat, Diego Paredes, gegenüber der Zeitung „ La Verdad“, sonst wäre er an einen anderen Ort gefahren. Doch er wollte seinen Gästen, die kein eigenes Boot besitzen, die Chance geben, mitzumachen.