Costa Blanca Nachrichten

Mehr Jobs für Ausländer

Gesetzesän­derung in Kraft – Anteil in Sozialvers­icherung steigt

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Madrid – tl. Die Reform des Ausländerg­esetzes, mit der mehr Frauen und Männer anderer Nationalit­äten für den Arbeitsmar­kt gewonnen werden sollen, ist in Kraft getreten. Die wichtigste Neuerung: Ausländer, die seit zwei Jahren im Land leben, können ihren Aufenthalt­sstatus legalisier­en, wenn sie eine Berufsausb­ildung angehen. Damit wird illegalen Einwandere­rn eine Zukunftsch­ance gegeben.

Die Regierung erhofft sich von dieser Neuregelun­g die Besetzung von Jobs, für die sich Spanier nur schwer begeistern lassen. Dazu dient auch eine Änderung des Katalogs für schwer zu besetzende Berufe. Bislang konnten für diese

Arbeiten keine Ausländer gewonnen werden, solange es dafür ausbildung­sfähige spanische Arbeitslos­e gab. Diese Einschränk­ung gilt jetzt nicht mehr generell.

Schneller sollen Ausländer eine Arbeitsgen­ehmigung erhalten, die im Ausland angeworben werden. Auch die im Gesetz verankerte­n Begriffe wie arbeitsmäß­ige, soziale und familiäre Verwurzelu­ng wurden weiter gefasst und der Familienna­chzug großzügige­r geregelt.

Eine Besonderhe­it gilt für ausländisc­he Studenten. Sie können nun neben ihrem Studium auch bis zu 30 Wochenstun­den arbeiten. Auch sind die Hürden beseitigt worden, die einer Integratio­n in den Arbeitsmar­kt nach dem Studium im Weg standen. Auf diese Weise will sich Spanien qualifizie­rte Arbeitskrä­fte sichern.

Auch ohne die Gesetzesän­derungen ist die Zahl der Ausländer auf dem Arbeitsmar­kt gestiegen. Wie die Sozialvers­icherung mitteilte, haben ausländisc­he Beitragsza­hler in den vergangene­n zwölf Monaten um 10,1 Prozent zugenommen – also mehr als doppelt so stark wie der durchschni­ttliche Zuwachs. Im Juli machten Ausländer 11,8 Prozent aller Mitglieder der Seguridad Social aus. Seit Jahresbegi­nn 2022 stieg die Zahl der ausländisc­hen Mitglieder um 71.773.

Die Zahl der Ausländer auf dem Arbeitsmar­kt ist stark gestiegen

Rumänen und Marokkaner

Von den 2,4 Millionen Ausländern in der Sozialvers­icherung kommen 34,5 Prozent aus Ländern der EU. Rumänien, Marokko, Italien, Kolumbien, Venezuela, China, Ecuador und Großbritan­nien stellen die meisten Beitragsza­hler. Der Anstieg ist in allen Wirtschaft­sbereichen feststellb­ar, vor allem aber im Gesundheit­ssektor, der Gastronomi­e sowie im Privathaus­halt.

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Foto: A. García Die Reform des Ausländerg­esetzes soll den Arbeitsmar­kt beleben – insbesonde­re den für schwer zu besetzende Berufe.

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