Costa Blanca Nachrichten

Im Auge des Betrachter­s

Museum der zeitgenöss­ischen Kunst in Alicante – Direkt im Zentrum gegenüber der Santa María

- Ariane Schleifer Alicante

In den großen, hellen Räumen mit vielen Lichtquell­en kommen die Kunstwerke des Museums der zeitgenöss­ischen Kunst sehr gut zur Geltung. Das Maca, wie es in Alicante genannt wird, bietet sowohl regelmäßig wechselnde Ausstellun­gen, zeigt aber gerne auch die Schätze aus dem eigenen Fundus, in dem sich einige Juwelen etwa von Joan Miró oder Eusebio Sempere befinden.

Im unteren Stockwerk können Besucher bis 25. September das Werk von Bruno Munari bewundern. Große Buchstaben, aus verschiede­nen Materialie­n gefertigt, sind geschickt in den Raum integriert. Für Kinder ist in der Mitte ein großer Basteltisc­h, mit hängenden Basteleien von der Decke aufgebaut. Bruno Munari selbst interessie­rte sich für Pädagogik und richtete in der Pinakothek in Mailand ein Atelier für Kinder ein. Mit seiner Kunst wollte er Grenzen überschrei­ten, sowohl im physischen als auch im sozialen Sinn. Das wird an abgebildet­en Gesichtern deutlich, die der Italiener auf kreative Weise aus geometrisc­hen Formen zusammenst­ellte.

Im nächsten Stock geht es weiter. Und zwar mit düsterer, dunkler und kastiger Kunst. Eine besonders auffallend­e Skulptur von Rafael Canogar zeigt einen Mann, der seine ausgestrec­kten Arme über seinem Kopf gegen die Wand lehnt, als würde er von einer Person durchsucht werden. Links von ihm ist ein Schatten sichtbar, der eine Person mit Schusswaff­e erahnen lässt. Das Werk „ El Arresto“strahlt Angst aus.

Optische Täuschunge­n

Den düsteren Teil der Ausstellun­g hinter sich lassend, erreichen Kunstliebh­aber wieder bunte und helle Werke. Eins der Exponate ist eine wahre Reizüberfl­utung für die Augen. Aus einem blauen Hintergrun­d stehen lange spitze Stäbe hervor. Beim Fixieren mit den Augen, kann dem Betrachter fast etwas schwindeli­g werden. Julio le Parcs „ Structura luminosa“erinnert an Dekoration für den Garten. Einzelne kleine Spiegel hängen an Fäden und glitzern im Licht um die Wette.

Klassiker von Miró

Auch zwei Bilder des berühmten Malers Joan Miró sind im Maca Museum zu finden. So hängt dort „ la Pierre Philosopha­le“von 1975, was ein typisches Element seiner Kunst, das Auge, zeigt. Beim Blick auf das nächste Werk kommen Heimatgefü­hle nach Österreich auf. Das Gemälde der Künstlergr­uppe Equipo Crónicas, „ Alpino“zeigt ein buntes Panorama der Berge, als Aufdruck einer Stiftbox.

Als Nächstes werden die Besucher Teil eines Kunstwerks. Zwei Skulpturen mit Masken stehen vor einem Spiegel. Der Betrachter taucht ins Geschehen ein und sieht sich selbst daneben im Spiegelbil­d.

Im obersten Stock sind einige Stücke des Alicantine­rs Eusebio Sempere zu finden. Eine Mitarbeite­rin des Museums geht pausenlos im Kreis, um den großen, teilweise an der Wand befestigte­n, teilweise von der Decke hängenden, Metallskul­pturen einen Schups zu geben. Das ist zwar viel Aufwand, aber sie kommen durch die Bewegung besser zur Geltung. Semperes Kunst ist auch in Alicantes Stadtleben integriert und für die Öffentlich­keit zugänglich. Eine Skulptur namens Pirámide ist an der Isleta zu sehen, eine andere, mit dem Namen Glorieta de la Estrella, am Bahnhof. Außerdem vermachte Sempere der Stadt Alicante seine private Kunstsamml­ung.

www.maca-alicante.es Öffnungsze­iten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr, an Sonn-und Feiertagen von 10 bis 14 Uhr Führung ohne Voranmeldu­ng an Sonn-und Feiertagen um 12 Uhr, Eintritt frei

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Fotos: Ariane Schleifer Das Museum verfügt auch über eine eigene Bibliothek und ein Veranstalt­ungszentru­m.
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Der Besucher wird Teil des Kunstwerks.

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