Problem Okupas: Was Eigentümer tun können
Immer mehr Hausbesetzungen – Agentur gibt Immobilienbesitzern Tipps
ds. Okupas, wie die Spanier Hausbesetzer nennen, sowie Mietschulden sind die größten Probleme, die Eigentümer von Wohnimmobilien widerfahren können. Leider nehmen diese Probleme in Spanien zu. Nach Angaben der Plataforma de Afectados por la Ocupación (Plattform Betroffener von Hausbesetzungen) sind derzeit etwa 100.000 Immobilien besetzt. Offiziellen Angaben zufolge sind Katalonien, Andalusien, Valencia und Madrid die am stärksten betroffenen Regionen Spaniens, berichtet das Immobilienportal idealista.com.
Angesichts der steigenden Fälle hat die Agentur für Mietverhandlungen (Agencia Negociadora del Alquiler – kurz: ANA) eine Reihe von Empfehlungen für Eigentümer ausgearbeitet, die von Hausbesetzungen betroffen sind oder die Opfer werden könnten. Die Agentur empfiehlt bei Immobilien, die leer stehen, weil sie auf einen Mieter oder einen neuen Eigentümer warten, wenn möglich, den Strom-, Wasser- oder Gasanschluss abgemeldet zu lassen. So könnten „ Hausbesetzer keinen Vorteil aus Leistungen ziehen können, die auf den Namen des Eigentümers laufen“, erklärt ANA.
Bloß nicht Strom abstellen
Ist die Immobilie von einem Okupa oder mehreren Okupas beziehungsweise Mietnomade(n) besetzt, ist es besser, Angebote sei
tens der Besetzer zur Übernahme der Gemeinschaftskosten oder der Nebenkosten auszuschlagen. Zwar würde das die Unkosten senken, aber „ dies wäre nachteilig für die Vermieter, da solche Zahlungen später zur Rechtfertigung der Hausbesetzung herangezogen werden könnten“, erklärt die Agentur für Mietverhandlungen.
Weiter darf illegalen Mietern
einer Immobilie beispielsweise nicht der Strom abgestellt werden, „ weil das als Straftat, als Nötigung angesehen werden könnte“. Allerdings hat der Eigentümer das Recht, die vertraglich vereinbarte Leistung auf ein Minimum zu reduzieren, um die Höhe der Rechnungen zu verringern.
Des Weiteren ist es ratsam, dafür zu sorgen, dass ungenutzte
Immobilien nicht leer stehen. Logischerweise sind das die Objekte, die am ehesten besetzt werden und bei denen es am längsten dauert, die Okupas wieder loszuwerden. Statt Leerstand ist es also besser, die „ Immobilie zu vermieten oder vorübergehend an Familienmitglieder abzugeben“, betont das Unternehmen.
Das Installieren einer Alarmanlage ist ebenfalls empfehlenswert, weil die sofortige Meldung über das illegale Eindringen an die Polizei das Begehen einer Straftat bestätigen würde und die Polizei ohne richterliche Genehmigung handeln könnte. ANA rät außerdem, dass Nachbarn von Immobilien, wenn sie merkwürdige Beobachtungen machen oder ungewöhnliche Geräusche wahrnehmen, die Polizei benachrichtigen sollten, da sie auf diese Weise ebenfalls schnell handeln und die Hausbesetzer „ auf frischer Tat“ertappen könnten, ohne lange auf eine gerichtliche Genehmigung warten zu müssen.
Besser mit Nachweis
Hervorgehoben wird außerdem, dass Eigentümer über einen Nachweis verfügen sollten, aus dem hervorgeht, dass die Immobilie zum Verkauf oder zur Vermietung steht. „ Diese Akkreditierung könnte die Dringlichkeit und Notwendigkeit der vorsorglichen Räumung rechtfertigen, die mit der Klage beim Richter beantragt wird“, stellt ANA klar.
Schlussendlich, egal ob es sich um einen festen Wohnsitz oder eine Zweitwohnung handelt, sollte immer eine sofortige Räumungsverfügung beantragt werden, die die Dringlichkeit und Notwendigkeit belegt, damit die Gerichte, vorzugsweise die diensthabenden Gerichte, schnell handeln können.