Costa Blanca Nachrichten

Über Villena an die Weltspitze

Carlos Alcaraz im Hinterland der Costa Blanca ausgebilde­t – An Akademie von Juan Carlos Ferrero

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Villena – sw. Wie kann es sein, dass ein 19-Jähriger aus Murcia, den vor einem Jahr kaum jemand kannte, plötzlich die Nummer eins der Welt im Tennis ist? Auf der Suche nach Antworten – natürlich geht es um Carlos Alcaraz – kommt der Weg nicht am Hinterland der Costa Blanca vorbei. Denn in Villena ist der gefeierte Aufsteiger in den letzten Jahren ausgebilde­t worden: in der Tennisakad­emie des früheren spanischen Topspieler­s Juan Carlos Ferrero.

Auch der erklomm einst jung den Tennis-Thron. 2003 war das. Acht Wochen lang führte der gebürtige Valenciane­r 23-jährig die Weltrangli­ste an. Doch die absolute Spitzenpos­ition erlangte Ferrero erst als Trainer wieder. 2022, durch seinen Schützling, den frischgeba­ckenen US-Open-Sieger Alcaraz. 15 Jahre war dieser alt, ist also noch gar nicht lange her, als er in der Akademie Equelite einstieg.

Bis heute hat Alcaraz hier ein Domizil, ein Fertighaus aus Holz, das 90 Quadratmet­er misst. Bis vergangene­n März musste sich der Aufsteiger sogar mit einem 25Meter-Zimmerchen abfinden, in dem er unter anderem die Pandemie verbrachte. Sehen lassen kann sie sich, die Akademie von Juan Carlos Ferrero: 20 Tennisplät­ze, zwei Pools, ein Fitnesszen­trum, Fußballplä­tze, Laufbahnen sowie besagte Wohnanlage­n für junge Talente.

All das ist in direkter Ortsnähe zu Villena zu bewundern. Und man kann wohl mit Sicherheit sagen, dass sich dank des Rampenlich­ts, in dem der Equelite-Azubi nun steht, manches weiteres Talent ins Hinterland der Costa Blanca verirren wird. „ Er war wie eine Nudel, war schnell, aber hatte keine Muskeln“,

beschreibt Ferrero den Alcaraz, den er vor vier Jahren in seiner TennisAkad­emie empfing.

Erst bei 60 Prozent

„ Aber ja, etwas Besonderes sahen wir in ihm“, gibt der Trainer gegenüber der Agentur Efe zu. Schon Jahre zuvor, als der Murcianer zwölf oder dreizehn war, habe Ferrero ihn spielen gesehen. „ Er war sehr klein, aber alle sprachen über Carlos Alcaraz. Er hatte eigentlich das, was er jetzt hat, jedoch in

Klein.“Nicht wiederzuer­kennen ist der heutige Superstar aber bereits für die, die ihn im vergangene­n Jahr verfolgten. Mächtig an Muskelmass­e legte der für spektakulä­re Speedeinla­gen bekannte Alcaraz zu.

Das Resultat einer harten Arbeit an sich zwischen den Jahren 2021 und 2022 – in der Akademie in Villena. Auch die hat sich mit den Jahren stark gewandelt. Der heutige Leiter Juan Carlos Ferrero war erst zehn Jahre jung, als die Tennisschu­le hinter Alicante erwuchs. 1990

gründete sie Antonio Martínez, ein Trainer Ferreros, der später zum Vorsitzend­en des Tennisverb­ands des Landes Valencia und Vizevorsit­zenden des spanischen Tennisverb­ands ernannt wurde.

Alcaraz sei „ bei 60 Prozent seines Potenzials“war ein vielfach zitierter Satz von Juan Carlos Ferrero nach dem US-Open-Gewinn. Womöglich sagte der valenciani­sche Top-Trainer damit auch etwas über die Perspektiv­en seiner Tennisschu­le im Tal des Flusses Vinalopó aus.

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Fotos: Equelite Alcaraz (oben rechts) trat Ferreros (links) Akademie in Villena (unten) mit 15 Jahren bei.

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