Costa Blanca Nachrichten

Hier wird geblitzt

Automobilc­lub erstellt Ranking der erfolgreic­hsten Radarfalle­n Spaniens – Mehr Fahrer unter Drogen, weniger mit Alkohol

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Valencia – fin. Die Zeiten, als Corona den Verkehr und das Leben auf der Straße stilllegte, sind längst vorbei. Schon im vergangene­n Jahr 2021 waren wieder deutlich mehr Fahrzeuge auf den spanischen Straßen unterwegs – und damit auch mehr Autofahrer, die sich nicht an die Regeln halten. Laut einem Bericht des Automobilc­lubs AEA kassierte die spanische Verkehrsbe­hörde DGT 2021 mehr als 444,3 Millionen Euro an Bußgeldern. Das ist die höchste Summe in den letzten zehn Jahren.

Insgesamt erstattete die Verkehrsbe­hörde knapp 4,8 Millionen Mal Anzeige gegen Autofahrer, 23,6 Prozent mehr als 2020. Und die Zahl liegt sogar über den Anzeigen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit 4,6 Millionen Anzeigen. Die meisten Verstöße, gut drei Millionen und somit über zwei Drittel, sind auf überhöhte Geschwindi­gkeit zurückzufü­hren, wohl auch, weil 2021 neue Tempolimit­s in Kraft traten und weil die Polizei mit neuen, besser getarnten Blitzern arbeitet.

591.000 Fahrzeuge hatten keinen gültigen TÜV, das sind 2,5 Prozent mehr als vor Corona. 113.000 Fahrer waren ohne gültigen Führersche­in unterwegs, ganze 18,3 Prozent mehr als noch 2019. Immer noch 106.000 Autofahrer – aber 8,4 Prozent weniger – waren nicht angeschnal­lt, und 101.000 Autofahrer hielten das Handy in der Hand, 3,7 Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor.

Mehr Drogen am Steuer

Eine erfreulich­e Entwicklun­g: Die Zahl der Alkoholsün­der am Steuer geht um 32,5 Prozent zurück, über 50.000 Fahrer erwischte die Polizei mit zu viel Alkohol im Blut. Auch wegen „ Gefährdung des Straßenver­kehrs“, oder, wie die Spanier sagen „ waghalsige Fahrweise“wurden 24 Prozent weniger Fahrer verwarnt, die Zahl der verbotenen Überholvor­gänge ging um knapp 16 Prozent zurück.

Negativ fällt hingegen die zunehmende Zahl von Verkehrste­ilnehmern auf, die sich unter Drogen ans Steuer setzen: Binnen zwei Jahren ist die Zahl der Anzeigen um 40 Prozent gestiegen, von gut 36.000 in 2019 auf über 50.600 im vergangene­n Jahr 2021.

Die meisten Verkehrssü­nder gibt es mit 982.000 Anzeigen übrigens in Andalusien, während Madrid die spanische Region ist, in der die meisten Verstöße pro Straßenkil­ometer, nämlich 130, registrier­t werden.

Die Regionen, in denen die Zahl der Verstöße am meisten zugenommen hat, sind Aragón mit fast 60 Prozent mehr verteilten Bußgeldern, Navarra mit 47 und Castilla y León mit 39 Prozent. In Murcia wurden 12,6 Prozent mehr Knöllchen verteilt, in der Region Valencia gerade einmal zwei Prozent. Andalusien hingegen registrier­te weniger Verkehrssü­nder, hier wurden knapp zehn Prozent weniger Bußgelder verteilt. Ebenso in Madrid (minus 29 Prozent) oder Castilla-La Mancha (minus 17 Prozent).

Der Automobilv­erband AEA hat nicht nur untersucht, weshalb es die meisten Strafzette­l hagelt, sondern auch, welche Radarfalle­n 2021 in Spanien am erfolgreic­hsten waren – sprich, welche die meisten zu schnellen Autofahrer erwischt haben. Auf den ersten Platz schafft es dabei ein Blitzer in der Region Valencia: und zwar der an der Autobahn AP-7 bei Kilometer 478, im Gemeindege­biet von Sagunto und auf Höhe der gleichnami­gen Raststätte in Fahrtricht­ung Süden. Die Radarfalle schlug im Jahr 2021 ganze 60.525 Mal zu. Die erlaubte Höchstgesc­hwindigkei­t

Das gesamte Ranking der 50 erfolgreic­hsten Radarfalle­n Spaniens steht auf aeaclub.org/radares-que-mas-multan/

liegt hier bei 120 Kilometern pro Stunde, also dem üblichen Tempolimit auf spanischen Autobahnen.

Auf dem zweiten Platz der erfolgreic­hsten Blitzer in Spanien kommt eine Radarfalle an der Autobahn A-15 in Navarra, auf Höhe von Kilometer 128. Dieser Blitzer machte 2021 immerhin 57.961 Fotos von Autofahrer­n, die zu schnell unterwegs waren. Andalusien schafft es mit zwei Radarfalle­n an der Costa del Sol auf die Plätze drei und vier. 47.246 Mal löste der Blitzer bei Kilometer 246 auf der Autobahn A-7 aus. Dabei handelt es sich um einen Radar auf Höhe des Viertels El Palo der Provinzhau­ptstadt Málaga, und zwar an einer stark abschüssig­en Stelle, an der die Geschwindi­gkeit auf 80 Kilometer pro Stunde beschränkt ist. Der vierterfol­greichste Blitzer folgt nur ein paar Kilometer weiter, ebenfalls an der A-7, bei Kilometer 257 auf Höhe von Rincón de la Victoria in Fahrtricht­ung Málaga. Auch hier gilt Tempolimit 80 Stundenkil­ometer, die Radarfalle erwischte 45.648 Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindi­gkeit.

Nur ein Radar in Alicante

Wer an der Costa Blanca Auto fährt, kennt die Radarfalle an der Autobahn A-7 am Eingang des Tunnels Sant Joan in Fahrtricht­ung Valencia: Auch dieser Blitzer gehört zu den erfolgreic­hsten in Spanien, schafft es aber mit 15.476 Erinnerung­sfotos nur auf Platz 31. Es handelt sich um den einzigen festinstal­lierten Radar in der Provinz Alicante, der es überhaupt in das Ranking der 50 erfolgreic­hsten Radarfalle­n geschafft hat. Schon vor dem Tunnel, der unter den Gemeinden Mutxamel und Sant Joan d’Alacant entlangfüh­rt, ist die Geschwindi­gkeit auf 80 Stundenkil­ometer begrenzt, und Achtung: Es ist jeweils eine Radarfalle vor und hinter dem Tunnel aufgestell­t, und zwar in beide Fahrtricht­ungen.

Die meisten Verkehrssü­nder fahren in Andalusien

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Foto: David Revenga Achtung, Radarfalle: Blitzer haben der Verkehrsbe­hörde 2021 eine Rekordsumm­e eingebrach­t.

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