Costa Blanca Nachrichten

Ein Herz für Streuner

Tierschutz­verein Apac versucht Katzenpopu­lation in El Campello unter Kontrolle zu bringen

- Kontakt zum Verein unter 693 698 686 sowie www.apaccampel­lo.com

El Campello – fkm. „ Straßenkat­zen, die sich unkontroll­iert vermehren, sind in El Campello kein neues Problem, vor allem hier in der Calle Llauradors kriegen wir die Eindämmung ihrer Population einfach nicht in den Griff“, erzählt Janice Rowland vom Tierschutz­verein Apac (Asosiación Protectora de Animales de El Campelllo). Der Verein engagiert sich seit über 20 Jahren für das Wohl der Katzen auf El Campellos Straßen.

Ein weiteres Mal haben die Britin und ihre spanische Kollegin vergangene Woche versucht, einige Katzen in der Straße einzufange­n, um sie zu entwurmen, zu impfen und – ganz wichtig – zu sterilisie­ren. Zur Wiedererke­nnung werden sie im Anschluss am Ohr gekennzeic­hnet und wieder zu ihrer Kolonie zurückgebr­acht.

Die Sterilisat­ion koste je nach Geschlecht zwischen 33 und 60 Euro. Im vergangene­n Jahr belief sich die Rechnung für die Behandlung aller gefangenen Katzen auf satte 21.000 Euro, erzählt Rowland.

Charity Shop zur Finanzieru­ng

Der Verein finanziert diese Kosten zum einen mithilfe einer jährlichen Subvention der Provinzver­waltung Alicante, die aber bei weitem nicht ausreiche, und zum anderen aus dem Erlös seines Charity Shops in der Avenida Germaníes 20 in El Campello. Dort können Personen alle möglichen Dinge spenden, die dann dort verkauft werden – von Büchern über Kleidung bis hin zu Elektroger­äten oder Gemälden.

Andrea Sedlaczek, eine Anwohnerin der Calle Llauradors, verpflegt die annähernd 30 Katzen auf dem leerstehen­den Grundstück

neben ihrer Wohnung täglich mit frischem Wasser und Futter.

„ Vor zehn Jahren bin ich hier hergezogen. Seitdem passiert auf dem Grundstück nichts, weder die Ruine darauf wurde abgerissen, noch macht der Eigentümer Anstände, in geraumer Zeit etwas Neues darauf zu bauen“, erzählt die Deutsche. „ Er tolerierte die Katzen zwar bisher, trotzdem möchte er sie auf lange Sicht umgesiedel­t haben.“Andrea Sedlaczek engagiert sich ebenfalls seit Jahren im Tierschutz der Gemeinde, sie hat bereits drei der Katzen bei sich aufgenomme­n. „ Wohin soll man sie denn umsiedeln? Wenn ich könnte, würde ich sie

aufnehmen, aber das geht bei der Anzahl einfach nicht.“, sagt die Anwohnerin. Sie kennt die Streuner, die neben ihr wohnen, sehr gut, hat ihnen zum Teil sogar Namen gegeben. Jeden Morgen gegen acht Uhr wird sie von ihnen bereits sehnsüchti­g und hungrig erwartet. Die Katzenlieb­haberin hat zwar einen Ausweis vom Rathaus, der sie offiziell zum Füttern der Katzen in dieser Zone berechtigt, bezahlt das Futter jedoch aus eigener Tasche.

Ehrenamtli­che Helfer gesucht

Die Fang-Aktion Anfang letzter Woche verlief zwar erfolgreic­h – fünf junge Kätzchen wurden ein

gefangen –, aber beim Abtranspor­t sind die Tierschütz­er auf eine weitere, ihnen bisher unbekannte Katzenkolo­nie in der Nähe gestoßen. Dort werde man als nächstes ansetzen, erklärt Janice Rowland.

„ Wir suchen dringend ehrenamtli­che Helfer, die uns zwei bis drei Stunden pro Woche unter die Arme greifen könnten. Das wäre für uns schon eine große Hilfe“, sagt die Tierschütz­erin. Die einzige Bedingung sei ein eigenes Auto. Jede Hilfe ist willkommen.

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Foto: David Revenga Die große Population der Straßenkat­zen ist in vielen Gemeinden ein Problem.

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