Gewarnt, aber überrascht
Vor allem Torrevieja traf das Montagsgewitter – Heftige Bilder, aber wohl niemand verletzt
Torrevieja – fin/sw. Ein kurzes Unwetter war es zwar nur am Montagabend, das jedoch reichlich durcheinanderwirbelte – vor allem im Süden der Provinz. Spaniens Wetterdienst Aemet hatte zwar vor Gewittern und starkem Regen gewarnt, dennoch kamen die heftigen Niederschläge recht plötzlich. Besonders betroffen war Torrevieja, das Wetterportal Proyecto Mastral registrierte im Zentrum der Stadt 50 Liter Regen pro Quadratmeter – in nur 45 Minuten. In Guardamar und Elche waren es 40 Liter.
Um kurz nach 20 Uhr ging es in Torrevieja los, und eine Dreiviertelstunde lang fiel der heftige Regen nur so über die Salinenstadt ein. Die Feuerwehr war bis 23 Uhr im Dauereinsatz, weil Fahrzeuge samt Insassen mitgerissen wurden oder bis zu einem halben Meter hoch stehendes Wasser abgepumpt werden musste. Für aufsehenerregende Szenen, die es bis in die Nachrichten in Spanien und sogar in anderen Ländern schafften, sorgte das Unwetter im Zentrum und auch in einigen Urbanisationen.
Rekordverdächtiger Regen
In Torreviejas Innenstadt überschwemmte das Wasser die Avenida Rosa Mazón, also die Zufahrt zu den Shoppingzonen von Habaneras, Mercadona und Ozone. In einen reißenden Fluss verwandelte das Unwetter ferner die Rambla Juan Mateo: Stühle und Tische mehrerer Terrassen wurden mitgerissen und fanden sich auf der Hafenpromenade Paseo de La Libertad wieder. In derselben Straße flogen auf Höhe der Kreuzungen mit den Calles Pedro Lorca und Torreviejenses Ausentes wegen des Wasserdrucks die Gullideckel hoch.
Mehrere Autos und zwei Mo
torräder verließen ihre eigentlichen Parkplätze und schwammen einige Meter weg. Auch die erst kürzlich erneuerte Kanalisation in der Avenida Roentgen an Torreviejas Strand Los Locos hielt dem Druck nicht stand, und auf Höhe des Lokals 222 kam es zur Überschwemmung. In der Urbanisation Doña Inés dagegen kamen die Bewohner wegen der Wassermenge vor ihrer Tür nicht aus ihren Häusern.
Besonders stark traf das Gewitter laut der Zeitung „ Información“auch die Urbanisation Torreta II und ihre Umgebung. Ferner sorgte
ein Blitzeinschlag in der Zone Calvario für einen Schaden, der einen Feuerwehreinsatz nach sich zog. Es sind im Oktober bisher beachtliche, wenn nicht rekordverdächtige Regenmengen, die in der Stadt im Süden der alicantinischen Küste registriert werden. Einige Gebiete in Torrevieja haben bei den drei Gewittern in diesem Monat bereits 80 Liter Regen pro Quadratmeter abbekommen, einige Niederschlagsmesser des Wetterdienstes Proyecto Mastral zählen bereits 400 Liter im Laufe des Jahres.
Das habe es seit Beginn der Messung noch nie gegeben. Zu insgesamt 14 Einsätzen musste die Feuerwehr der Provinz Alicante im Zeitraum 20.15 Uhr bis 1.30 Uhr am Montagabend, 10. Oktober, ausrücken. Das Unwetter mit hefti
gem Regen und Gewitter sorgte für Überschwemmungen, aus drei Wohnhäusern in Torrevieja pumpten die Einsatzkräfte Wasser, in dem Dorf La Algueña, im Hinterland der Costa Blanca an der Grenze zu Murcia, wurde ein Auto von den Wassermassen mitgerissen, in Mutxamel bei Alicante stürzte ein Balkonsims von einem Wohnhaus, in Busot lief eine Garage voll.
In einen reißenden Fluss verwandelte das Unwetter die Rambla Juan Mateo.
Glück im Unglück
In Alcoy stürzten Felsen auf ein Haus, in La Nucía platzte das Rohr im Bad einer Wohnung. In Guardamar wurde eine Garage geflutet. Gute Nachricht: Niemand wurde verletzt, es gab „ nur“Sachschäden – anders als bei den Unwettern vor wenigen Wochen, als ein Polizist aus Calp ums Leben kam.