Costa Blanca Nachrichten

Steinhaus des Anstoßes

Heiße Debatte um die Granadella-Bucht in der Vorwahlkam­pfzeit

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Jávea – se. Wird der Schutz der Zone erhöht oder geht er verloren? Das ist die Kernfrage einer heißen Debatte um die Granadella-Bucht, die jetzt in der Vorwahlkam­pfzeit in Jávea entbrannt ist. Die Kontrahent­en: Die Rathausopp­osition (PP, Compromís und Ciudadanos) gegen Bürgermeis­ter José Chulvi (PSOE).

Bei der Diskussion geht es nicht um die gesamte unter Naturschut­z stehende Granadella-Bucht, sondern um eine kleine Zone, in der ein Landhaus steht, das Jáveas Stadtarchi­tekt gebaut hat. Dieses Haus ist nicht legalisier­bar und muss nach einem Gerichtsbe­schluss abgerissen werden. Denn wie Anwohner vor einigen Jahren gegenüber der CBN resümierte­n:

Man hat eine kleine, verfallene Jagdhütte saniert und es ist ein großes Landhaus daraus geworden.“

Das Bauamt hatte erst vor kurzem angekündig­t, dass es bald prüfen will, ob der Grundriss des Hauses wirklich den der früheren Jagdhütte überschrei­tet.

Der Kritikpunk­t der Opposition: Der Leiter des Bauamtes ist derselbe Stadtarchi­tekt, der das

Haus in den historisch­en Siedlungsk­ern der Granadella einbezogen

Haus gebaut hat. „ Warum ist jemand, der verdächtig­t wird, eine Bausünde begangen zu haben, immer noch Chef des Bauamtes?“, fragt die Opposition. Es sei kein Wunder, dass das Amt drei Jahre gebraucht habe, um gegen diese Bausünde anzugehen.

Zudem müsse der Stadtarchi­tekt und Bauherr als Leiter des

Bauamtes auch dem neuen Flächennut­zungsplan grünes Licht geben. Und das habe Konsequenz­en. „ Dieser Plan klassifizi­ert den Boden, auf dem das Haus steht, um. Es wird städtische­r Grund“, schreibt die Opposition in einer gemeinsame­n Pressemeld­ung.

PP-Sprecherin Rosa Cardona meint Folgendes: „ Das Grundstück wurde neu in den historisch­en Siedlungsk­ern der Granadella einbezogen. Obwohl es abseits steht, gehört es jetzt zu den historisch­en Fischerhäu­sern in der Hauptstraß­e der Granadella, der Avenida del tio catalá. Was für einen Grund könnte das haben? Es stand doch schon unter maximalem Schutz.“

Rosa Cardona geht davon aus, dass das Haus damit hintenrum legalisier­t wurde. Bürgermeis­ter Chulvi aber berief eine Pressekonf­erenz ein, in der er das abstritt. „ Der Schutz wurde durch diese Einbeziehu­ng in den historisch­en Ortskern noch erhöht“, versichert­e er. „ Denn das Grundstück steht weiterhin auf nicht bebaubarem, geschützte­n Grund und gehört zusätzlich zum ebenfalls geschützte­n historisch­en Siedlungsk­ern.“

Chulvi erinnert daran, dass das Haus schon vor vielen Jahren gebaut wurde und er damals noch gar nicht an der Macht war. „ Der Fall ist ja schon seit 2009 vor Gericht.“Das Rathaus habe die Verhandlun­gen all die Jahre lang verfolgt, aber Gerichte arbeiten eben langsam.

José Chulvi wies weit von sich, den Bauherren in irgendeine­r Weise begünstigt zu haben. „ Die Opposition erhebt da schwere Vorwürfe“, sagte er. „ Sie sollten als Wahlkampfs­trategie lieber Vorschläge bringen, wie man Jávea verbessern kann.“

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Foto: Ángel García Das umstritten­e Haus in der Granadella wurde schon vor Jahren gebaut. Hier ein Archivbild.

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