Wo Züge über den Fluss rattern
Neue Eisenbahnbrücke über den Río Algar fällig – Alte soll Fuß- und Radweg werden
Altea – fin. Es fehlt nicht mehr viel, um die Modernisierungsarbeiten an der Tram-Linie 9 abzuschließen – aber zwei Mammutaufgaben stehen der valencianischen Eisenbahngesellschaft FGV noch bevor: Die Mascarat-Tunnel und -Brücken zwischen Calp und Altea und die Eisenbahnbrücke über den Algar-Fluss in Altea. 2018 hatten die Ingenieure festgestellt, dass die bisherige Brücke das Gewicht der neuen ElektroDiesel-Hybrid-Züge nicht aushalten würde, die Experten kamen zu dem Schluss, dass der Bau eines ganz neuen Viadukts die beste Lösung wäre – nicht zuletzt, weil die bisherige Brücke unter Denkmalschutz steht.
Neue Brücke neben alter
Jetzt hat FGV zumindest den Enteignungs-Prozess eingeleitet, um an die Grundstücke zu kommen, auf denen die neue Brücke gebaut werden soll. 17 Parzellen seien betroffen, berichtet das Online-Portal „ Alicante Plaza“. Der Großteil gehört zwar dem Rathaus und dem Landwirtschaftsministerium und wird der Eisenbahngesellschaft überlassen. Aber für ein paar brach liegende, private Grundstücke kalkuliert FGV dennoch insgesamt
knapp 80.000 Euro an Entschädigungen ein.
Parallel zur Enteignung lässt FGV gerade das endgültige Projekt für die neue Brücke zwischen den Haltestellen Garganes und Cap Negret in Altea ausarbeiten, Anfang 2023 sollen die Arbeiten dann ausgeschrieben, vor dem Sommer
vergeben und in den Folgemonaten aufgenommen werden. Mit 4,9 Millionen Euro rechnet FGV, die Bauzeit soll bei etwa 14 Monaten liegen. Die aktuelle Eisenbahnbrücke über den Algar-Fluss hat über 100 Jahre auf dem Buckel, sie wurde zwischen 1913 und 1915 gebaut. Wenn das neue Viadukt erst einmal steht und in Betrieb ist, soll sein Vorgänger aber stehen bleiben. Künftig könnten dann Fußgänger und Radfahrer statt Züge die Brücke nutzen: Das vorläufige Projekt sieht eine Umgestaltung zur Vía Verde vor, die an den Fußweg neben dem Algar anknüpfen soll.