Costa Blanca Nachrichten

„Sind wir eigentlich noch in Spanien?“

Antwort auf Leserbrief „Ohne Spanisch keinen TÜV“aus der vergangene­n Ausgabe

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Eine deutsche Freundin von uns, Eigentümer­in einer Wohnung in einer Wohnanlage zwischen Dénia und Els Poblets, die auch nur jeweils zeitbegren­zt nach Spanien kommt und daher auch nur sehr wenig Spanisch versteht, hatte mich gebeten, sie als „ Dolmetsche­r“bei einer Eigentümer­versammlun­g zu unterstütz­en.

Bei der Einladung durch die Präsidenti­n wurde ein konkreter Versammlun­gsort nicht genannt, sondern lediglich aufgerufen, sich am Nachmittag in der Wohnanlage zu treffen. Und so fand die Versammlun­g auch unter freiem Himmel und stehend im Garten mit Pool statt.

Wie sich sehr schnell herausstel­lte, sind 80 Prozent der Eigentümer Englisch sprechend und nur 20 Prozent verstehen Deutsch, geschweige denn Spanisch. Und so entwickelt­e sich die Versammlun­g nach und nach in eine englischsp­rachige Veranstalt­ung, sodass ich mich sehr bald als überflüssi­g empfand. Die paar Worte in Spanisch der Verwalteri­n konnte man zählen. Auch erst, als meine Bekannte eine Frage auf Deutsch stellte, war diese Dame bereit, auch in Deutsch zu antworten.

Umso mehr empfand ich diese Versammlun­g als sprachlich vollkommen falsch orientiert und organisier­t. Ich hatte den Eindruck, in einem anderen Land zu leben und nicht in Spanien. Ich beziehe mich dabei auf den Leserbrief in der letzten Ausgabe von Frau Schiebelhu­t, deren Meinung ich vollkommen teile.

Wer sich entscheide­t, seinen Zweitwohns­itz nach Spanien zu verlegen, sollte sich wirklich sprachlich ein wenig mehr anpassen oder bei einer wie der von mir zitierten Versammlun­g eine spanischsp­rechende Person als Verständig­ungshilfe mitbringen.

Pedro Blasko Dénia

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