Katastrophenwarnung direkt aufs Handy
Nicht erschrecken, wenn Sie eine SMS mit einem schrillen Ton erhalten – der spanische Katastrophenschutz testet ES-Alert
Madrid – ds. Seit 24. Oktober erhalten einige Bürger in Spanien eine SMS auf ihrem Mobiltelefon – genaugenommen eine Textnachricht mit einem Signalton – vom spanischen Innenministerium. Dabei handelt es sich um eine TestWarnmeldung des spanischen Katastrophenschutzes. Damit soll sichergestellt werden, dass das sogenannte ES-Alert-Protokoll, das über die Mobilfunknetze läuft, ordnungsgemäß funktioniert. Das haben die Generaldirektion für Katastrophenschutz und Notfälle (Dirección General de Protección Civil y Emergencias) sowie auch das Innenministerium (Ministerio del Interior) auf ihren jeweiligen Webseiten bekannt gegeben.
Die Test-Warnmeldungen folgen einem offiziellen Zeitplan und finden je nach autonomer Region wie folgt statt:
= 24. Oktober: Kantabrien, Andalusien und Asturien
= 27. Oktober: Extremadura, Land Valencia und Galicien
= 2. November: Murcia, Balearen, Madrid, Aragonien, Navarra und Katalonien
= 10. November: Baskenland, Kastilien und León, Kanarische Inseln und Ceuta
= 16. November: Kastilien-La Mancha, La Rioja und Melilla
Der Inhalt der Nachricht lautet in etwa: „ Alerta de protección civil. ES-Alert. Prueba. Prueba. Prueba. Prueba de activación de alertas masivas desde el 112 (Name der
autonomen Region). No responda a este mensaje. No llame al 112. Es un aviso de prueba. Gracias por su colaboración. Una vez leído este mensaje pulse Aceptar“para eliminarlo de la pantalla. Prueba. Prueba. Prueba.“(Alarm des Katastrophenschutzes. ES-Alert. Test. Test. Test. Test der Aktivierung von Massenwarnmeldungen seitens
der 112 (Name der autonomen Region). Reagieren Sie nicht auf diese Nachricht. Rufen Sie nicht die 112 an. Dies ist ein Testalarm. Danke für Ihre Mitarbeit. Wenn Sie diese Meldung gelesen haben, klicken Sie auf aceptar‘, um sie vom Bildschirm zu entfernen. Test. Test. Test.“
ES-Alert wurde am 21. Juni
eingeführt und dient dem Zweck, die Bevölkerung eines bestimmten Gebietes vor Notfällen oder drohenden Katastrophen wie zum Beispiel vor einem gefährlichen Sturm oder dem Ausbruch eines Vulkans zu alarmieren. Das System wird auch als inverse 112“bezeichnet. Das Ganze funktioniert per Cell-Broadcast-Technologie.
Diese ermöglicht, dass der Katastrophenschutz per Funk Warnungen an die Mobiltelefone bestimmter Bürger senden kann. Das Besondere an dieser Warnmeldung ist zudem, dass die Textnachricht in Begleitung eines lauten schrillen Tons auf das Handy kommt. Der Ton soll erst stoppen, wenn der Empfänger den Erhalt der Nachricht bestätigt.
ES-Alert gilt in ganz Spanien und wird von 20 Zentren, den Zentren der einzelnen autonomen Gemeinschaften und dem Nationalen Zentrum für die Überwachung und Koordinierung von Notfällen der Generaldirektion für Katastrophenschutz, je nach Ort des Notfalls oder der Katastrophe herausgegeben. Da es sich bei dem Warn-System nicht um eine App handelt, ist auch kein Herunterladen oder Installation erforderlich.
Nicht empfehlenswert, aber wer es dennoch möchte: ES-Alert kann deaktiviert werden. Dafür bei Android-Handys in die Einstellungen gehen, dort Sicherheit und Notfälle“auswählen und anschließend
Notfallbenachrichtigugen für Mobilgeräte“antippen. Dann Notfallbenachrichtigungen zulassen“aktivieren oder deaktivieren. Je nach Handymarke mag das Ganze etwas anderes heißen. Beim iPhone: die Einstellungen öffnen, dann Benachrichtigungen“auswählen und ganz unten sollte gleich die Option zum Aktivieren oder Deaktivieren von Warnmeldungen erscheinen.