Freudenfest vor 100 Jahren
Jáveas erstes Wassernetz feiert Jubiläum – Vier Brunnen werden restauriert
Jávea – se. Vor genau 100 Jahren ist das erste Trinkwassernetz in Jávea eröffnet worden. Es bestand aus sieben Brunnen und speiste sich aus einem Wasserdepot etwa an der Stelle, wo heute die Markthalle in der Altstadt steht. Das Netz wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf Initiative des Bürgermeisters Jaume Casabó angelegt, was ihm den Spitznamen „ WasserBürgermeister“einbrachte.
Anlässlich des Jubiläums lässt das Rathaus zur Zeit die Brunnen der Stadt restaurieren. Dabei geht es nicht nur um die Ästhetik, die Brunnen sollen auch wieder als Trinkwasserquellen genutzt werden können.
Als erstes wurde der Brunnen gegenüber vom Rathaus am Fuß des Treppenaufgangs zur Stadtkirche saniert. Er wurde von dem Steinmetzmeister Vicente Bisquert Riera – in Jávea besser bekannt als Vicent de Gràcia – geschaffen. Nach ihm ist der nahe gelegene kleine Park neben der Calle Loreto benannt, den er selbst entworfen hat und in dem zwei seiner Werke stehen: ein Kreuz in einem Pavillon und der Virgen-del-LoretoBrunnen – der zweite Brunnen, den die Stadt instand gesetzt hat.
Als dritter Brunnen soll der auf der Plaza Adolfo Suárez im Hafenviertel in Angriff genommen werden. Und an vierter Stelle steht auf dem Sanierungsplan der Brunnen auf dem Kreisverkehr neben der Entsalzungsanlage. Dieser Platz ist übrigens nach dem oben genannten Wasser-Bürgermeister Jaume Casabo benannt.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Brunnen hat das Stadtarchiv einen kurzen Dokumentarfilm gedreht, der das historische Ereignis beschreibt. Demnach hatte Bürgermeister Jaume Casabó das Brunnen-Netz größtenteils aus eigener Tasche bezahlt. Er soll zu diesem Zweck sogar ein großes Grundstück verkauft haben.
Vorher gab es nur einige Brunnen außerhalb der historischen Alt
stadt. Die Häuser im Ortskern hatten alle Regenwasserzisternen, aber das Trinkwasser dort war so knapp, dass es wirklich nur zum Kochen oder Trinken genutzt wurde.
Zum Baden oder Wäschewaschen gingen die Leute ab und zu an den Fluss, an die Brunnen außerhalb des Ortskerns oder in ihre Landhäuser, wo sie auch Zisternen hatten. Casabó hob mit seinem
Brunnennetz also auch das Niveau der Hygiene im Ort ziemlich an.
Trinkwasser war bis dahin ein rares, schwer zu beschaffendes Gut
Er ließ einen ersten Brunnen in der Mezquida-Zone bohren, von dort aus wurde Wasser in das Depot an der heutigen Markthalle ge
pumpt und von da aus floss es zu sechs Brunnen, die an folgen Stellen standen: an der Stadtkirche, am früheren Platz Virgen de Loreto, der heute Vicent de Gracia heißt, auf dem Portal del Clot, auf der Plaçeta del Convento, am Carrer Greño und ungefähr in der Mitte des Carrer Major.
Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, mit welcher Freude in Jávea die Eröffnung des Trinkwassernetzes am 4. November 1922 gefeiert wurde. Das Dorf war mit so vielen dicken, grünen Zweigen geschmückt, dass die Einwohner Brennholz für den ganzen kommenden Winter hatten. Es gab einen großen Umzug und alle waren in ihrer besten Gala gekleidet – es waren viele Uniformen und traditionelle Trachten zu sehen.
Es wurde Konfetti geworfen und auf jedem dieser Papierchen stand ein Satz über das Wasser. Zum Beispiel, dass es ein Gottesgeschenk sei und dass es jetzt nicht mehr fehlen werde. Viele Familien in Jávea haben bis heute solche Konfetti-Stückchen aufgehoben.