Schäden trotz Schutzgesetz
Palmenverteidiger aus Elche schießen scharf gegen Verwaltungen
Elche – sk. Seit einem Jahr steht der Palmeral in Elche unter dem Schutz der Landesregierung und des von ihr verabschiedeten Umweltschutzgesetzes Ley de preservación y salvaguarda. Die Bürgerinitiative Volem Palmerar ist keineswegs zufrieden damit, wie das Unesco-Weltkulturerbe von Landes- und Stadtregierung gepflegt wird. Die Umweltschützer geben sich enttäuscht“und beklagen den
Verfall“der in der Region bekannten Anlage, wegen der Elche als Palmenstadt bezeichnet wird.
An dem Tag, als das PalmeralGesetz in Kraft trat, haben wir uns alle öffentlich gegenseitig beglückwünscht, das Rathaus, die Kollektive und alle Personen, denen der Palmeral am Herzen liegt, denn wir dachten, wir hätten eine Verbesserung erreicht. Schließlich war das Gesetz von 1986 veraltet und wurde den Anforderungen nicht mehr gerecht. Doch ein Jahr danach hat sich das Patronat und höchste Organ der Leitung und Verwaltung des Parks immer noch nicht konstituiert“, beklagte das Kollektiv in einem Kommuniqué.
Die linken Regierungen in Stadt und Region würden sich genauso verhalten wie die konservative Volkspartei PP. Die Umweltschützer nutzten die Gelegenheit, ihren Kampf für Schutz und Erhalt des im Jahre 2000 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärten Parks Revue passieren lassen. Dabei kamen die öffentlichen Institu
tionen nicht gut weg. Stets zog die Anlage bei Konflikten mit urbanistischen Interessen den kürzeren, auch ignorierte die Stadt Warnungen der Unesco und wies den Palmeral im Flächennutzungsplan nicht entsprechend aus.
Lauter Datteln auf den Straßen
Das Kollektiv machte die Stadt für
schwere und irreversible Schäden“an den Huertos verantwortlich, in denen junge Palmen gezogen werden. Das Desinteresse wich erst, als Volem Palmerar sich für die Anlage mit allen der Gruppe zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzte. Ohne Anzeigen, so
das Kollektiv, wären urbanistische Projekte auf der Finca El Arsenal oder dem Gebiet La Hiladora durchgezogen worden.
Warum verabschieden PSOE und Compromís ein neues Gesetz, wenn sie die ersten sind, die es nicht erfüllen? Sind sie sich nicht bewusst, was für ein schlechtes Beispiel sie abgeben, sowohl was Gesetzestreue als auch Verpflichtung gegenüber dem Palmeral anbelangt?“, fragt das Kollektiv.
Nicht einmal reagiert habe die Landesregierung auf eine Petition der Gruppe für ein Treffen, um das Thema Palmeral und die Umsetzung des neuen Gesetzes zu erör
tern. Sie verhalten sich wirklich genauso wie damals die PP.“
Auch die Aufzuchtstationen befänden sich in einem beklagenswerten Zustand und würden unter chronischem Personalmangel leiden. Die Datteln würden inzwischen sogar auf die Straßen fallen und mit den wenigen Pflegearbeiten, die durchgeführt würden, beauftrage man private Firmen aus anderen Städten. Niemand würde sich um das hydraulische noch das historische Erbe kümmern, das zusehend verfalle. Bis heute habe die Landesregierung den Etat nicht bekanntgeben, der für den Palmeral zur Verfügung steht.