Maurer verzweifelt gesucht
Mangelberufe in Spanien betreffen vorwiegend die Bauwirtschaft
Madrid – tl. In Spanien erscheint regelmäßig eine Liste von Berufen, für die sich nur schwer Personal finden lässt. Was Unternehmen wiederum die Möglichkeit eröffnet, Arbeitskräfte im Ausland zu suchen und anzuwerben. Am vergangenen Montag ist eine neue Liste erschienen. Sie umfasst 31 weitere Mangelberufe. Fast alle haben mit dem Bau zu tun.
So sucht die Bauwirtschaft verzweifelt nach Vorarbeitern, Maurern, Schreinern, Schweißern,
Elektrikern oder Installateuren. Verantwortlich für die Liste ist das Sozialversicherungsministerium, das aber auf Vorschläge anderer Ministerien und wie im jetzigen Fall des Ministeriums für Transport und urbane Agenda hört. Doch nicht alle Ministerien sind glücklich mit der Liste.
Vor Jahren fanden sich auf der Liste hauptsächlich Berufe aus der Schifffahrt. Auch Sportler wurden gesucht oder Trainer. Aber keine Bauarbeiter. Selbst zu Zeiten des
Immobilienbooms herrschte kein Mangel an Arbeitskräften. Jetzt aber fehlen Tausende. Was auch mit den Mittel für Spanien aus dem Corona-Wiederaufbauprogramm der EU zusammenhängt. Milliarden fließen in Bauvorhaben der öffentlichen Hand, den Wohnungsbau und die energietechnische Sanierung des Wohnungsbestands. Mit schätzungsweise 246.000 neuen Arbeitsplätzen wird gerechnet. „ Das aber übersteigt die aktuell verfügbare Zahl an Arbeitskräften“, heißt aus dem Ministerium für Sozialversicherung. Der Mangel gefährdet eine zügige Abwicklung der Investitionen. Schon im Sommer hatte das Ministerium auf den Arbeitskräftemangel reagiert und das Ausländergesetz reformiert und gelockert. Personal kann nun leichter im Ausland rekrutiert werden. Mit der neuen Liste wird der Bedarf nun konkretisiert. Laut offiziellen Zahlen sind in der Bauwirtschaft aktuell 1,34 Millionen Personen beschäftigt.