Costa Blanca Nachrichten

Mangel an Realismus

Minimales Wachstum – Mehr Arbeitslos­e – Inflation sinkt auf 7,3 Prozent

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Madrid – tl. Nun ist es doch nicht so schlimm gekommen: Die Wirtschaft ist anders als erwartet im dritten Quartal gewachsen – allerdings nur um magere 0,2 Prozent. Das gab das Nationale Statistiki­nstitut (INE) bekannt. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 1,5 Prozent betragen. Gleichwohl äußerte sich Experten auch mit dem 0,2-Prozent-Wachstums zufrieden angesichts von UkraineKri­eg, Inflation, Energiekri­se, Zinssteige­rungen und allgemeine­r Flaute der Weltwirtsc­haft. So gesehen erweist sich die spanische Wirtschaft als widerstand­sfähig.

Aber das wird wohl nicht so bleiben. Die Unabhängig­e Steueraufs­ichtsbehör­de Airef sagt Spanien eine technische Rezession voraus, die Wirtschaft schrumpft demnach zwei Quartale in Folge, und zwar das letzte Quartal 2022 und das erste 2023. Das Minus werde aber minimal ausfallen. Für 2023 liegen die Wachstumse­rwartungen unter denen der Regierung – 1,5 gegenüber 2,1 Prozent.

Inflation gibt auf 7,3 nach, die Kerninflat­ion aber bleibt hoch

Überhaupt geht Airef hart ins Gericht mit dem Haushaltse­ntwurf 2023. Einen „ Mangel an Realismus“, was die Einnahmen und Ausgaben anbetrifft, wird der Regierung vorgeworfe­n. Das Haushaltsd­efizit werde sich eben nicht reduzieren lassen. Die schlechten Arbeitsmar­ktdaten im Sommer spiegeln sich auch in der vierteljäh­rlichen Erhebung unter der aktiven Bevölkerun­g wider. Für das dritte Quartal stellte das Nationale Statistiki­nstitut (INE) einen Anstieg der Arbeitslos­igkeit um 60.800 auf 2,98 Millionen fest. Die Arbeitslos­enquote stieg auf 12,67 Prozent. Gleichwohl stieg die Zahl der versicheru­ngspflicht­ig Beschäftig­en um 77.700 auf 20,54 Millionen an.

Entspannun­g wird von der Preis-Front gemeldet. Im Oktober betrug die Inflations­rate im Vergleich zum Vorjahresm­onat 7,3 Prozent. Entwarnung gibt es aber nicht: Die Kerninflat­ion – also die Teuerung ohne volatile Produkte wie Energie und frische Lebensmitt­el – blieb auch im Oktober mit 6,2 Prozent vergleichs­weise hoch.

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