Schnäppchen jagen
Wie Kunden an Angebote kommen und wo Geschäfte tricksen
Der legendäre Winterschlussverkauf, die Rebajas, startet in der Region Valencia offiziell am 7. Januar und dauert bis zum 6. März.
Endlich kann der erträumte Mantel für eine Handvoll Euro her, der noch im vergangenen Jahr unerschwinglich war – oder die Kinder fürs ganze Jahr eingekleidet werden, ohne die Familienkasse zu ruinieren. Die Rebajas starten mit 50, 60 oder 70 Prozent Ersparnis. Erfahrene Schnäppchenjäger stürmen zeitig los. Denn viele Läden treten bei den Rebajas wie Frühstarter auf und reduzieren schon ein paar Tage vor dem 7. Januar.
Die spanischen Verbrauchergesetze regeln, dass dabei alles mit rechten Dingen zugeht. Die angebotenen Produkte dürfen nicht extra für den Schlussverkauf aufbewahrt oder hergestellt werden, sondern müssen zuvor mindestens einen Monat zum regulären Preis Teil des Angebots gewesen sein. Auf dem Etikett muss der Originalpreis stehen oder zumindest die Prozentzahl der Reduzierung. Auch die Qualität der Produkte darf sich in nichts von der außerhalb der Rebajas unterscheiden. Ware mit Fehlern oder Mängeln darf nicht angeboten werden.
Doch nicht zufällig wimmelt es plötzlich von Wühltischen oder liegt nicht reduzierte, aber unbeliebte Ware inmitten von reduzierter, aber noch teurer. Manch einer hat im
Schaufenster etwas Schönes erblickt, was dann im Ladenbestand fehlt. Pech gehabt? Nicht unbedingt, sagen Verbraucherschützer. Sogenannte „ Productos fantasma“, Geisterprodukte, seien eine verbreitete RebajasVerkaufsstrategie irgendwo in der gesetzlichen Grauzone.
Während des Schlussverkaufs besteht ein Garantieanspruch, wenn ein Produkt defekt ist. Benötigt dafür wird der Kassenzettel mit Produkt, Datum, Preis und Laden. Fehlt eine Angabe, kann der Kunde auf einen handschriftlichen Vermerk bestehen. Nicht vergessen werden sollte, dass auch nach den Rebajas noch eingekauft werden kann. Zwar für ein paar Euro mehr, aber dafür entspannter.