Kulturschätze im Brandgebiet
Bestandsaufnahme nach Ebo-Großbrand: Drohnen sollen Zustand von historischen Bauten erfassen
Vall d’Ebo – at. Burgen, Gemäuer, Türme, verlassene Maurensiedlungen, Höhlenmalereien, Schneebrunnen, Mühlen und Kapellen. Das Gebiet in und rund ums Vall d‘Ebo, in dem im August letzten Jahres ein Großbrand über 12.000 Hektar Land zerstörte, ist nicht nur reich an Naturschätzen, sondern auch an historischen Kulturgütern. Es sei wichtig, auch weiterhin an der Seite der Menschen zu stehen, die in den betroffenen Ortschaften lebten, sagte die valencianische Kulturministerin Raquel Tamarit am Dienstag bei einem Besuch in Benirrama im Vall de Gallinera. Darüber hinaus sei es aber auch wichtig, die Schäden an dem außergewöhnlichen Kulturgut, das diese Landschaften im Hinterland der Marina Alta und im Kreis El Comtat prägt, unter die Lupe zu nehmen.
Und genau das soll jetzt geschehen, und zwar aus der Luft. Mit Hilfe von Drohnen, die im Rahmen des Projektes Fénix (angelehnt an Phönix aus der Asche) das Gebiet überfliegen. Um zu zeigen, wie das funktioniert, überflog eine Drohne am Dienstag in Benirrama das Castillo de Gallinera, ei
ne Festung arabischen Ursprungs.
Viele der Kulturgüter seien nur schwer zugänglich, weshalb man sich für die Aufnahmen aus der Luft entschieden habe, sagte Tamarit. Zudem könnten die Drohnen auch historische Überreste er
fassen, die bisher von Vegetation überdeckt und erst durch den Brand freigelegt wurden – Natursteinmauern etwa oder Schützengraben aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Anhand der ausgewerteten und analysierten Bilder werde
man schauen, ob ein Haushaltsposten für die Wiederherstellung des Kulturerbes nötig sei. Oder ob das Feuer den teils jahrhundertealten Bauten, die schon manch eine Katastrophe überlebt haben dürften, nichts anhaben konnte.