Messi und sonst keiner
Weltfußballer-Ehrung für den Weltmeister und früheren Ausnahmefußballer vom FC Barcelona
Paris – dpa. An Lionel Messi führt kein Weg vorbei. Der WMHeld bekommt an einem argentinischen Abend von der FIFA den Silberpokal als Weltfußballer des Jahres 2022. Das sorgt in Madrid aber für Diskussionen.
Lionel Messi bekam einen Klaps von Kylian Mbappé und ein Lächeln von seiner Frau. Dann schritt er auf die FIFA-Bühne und nahm den Silberpokal in Empfang. Gut zwei Monate nach dem WMSieg ist Argentiniens Superstar von der FIFA zum besten Fußballer des Jahres 2022 gekürt worden.
Der 35 Jahre alte Offensivdribbler von Paris Saint-Germain setzte sich in der Endausscheidung der The Best-Gala des Weltverbandes gegen seinen französischen Club-Kollegen Mbappé und dessen Landsmann Karim Benzema durch. Für Messi war es die siebte Auszeichnung als Weltfußballer durch die FIFA seit 2009.
Ohne Affront verlief die Zeremonie nicht: Die Superstars von Real Madrid inklusive Benzema blieben der Verleihung fern. Spanischen Medienberichten zufolge aus Protest gegen die Preisvergabe und die Nichtberücksichtigung ihres Jungstars Vinicius Junior auf der 26 Akteure umfassenden Shortlist für die Weltelf. Offiziell hieß es, man wolle sich auf das Pokalspiel gegen den FC Barcelona am Donnerstag vorbereiten.
In den sozialen Medien tobte ein Richtungsstreit. War das überragende WM-Turnier von Messi das richtige Bewertungskriterium? Oder hätte das konstant gute Jahr von Real-Stürmer Karim Benzema, der die WM verletzt verpasste, die Messlatte sein müssen? Das Urteil der von Fans, Journalisten sowie den Trainern und Kapitänen der Nationalteams aller FIFA-Länder vorgenommenen Abstimmung hievte aber den Ex-Barça-Star Messi wieder auf den Thron.
Auch in den weiteren wichtigen Männer-Preisklassen war die WM das Stimmungsbarometer. Bester Torhüter wurde Argentiniens Final-Held Emiliano Martínez und nicht Real Madrids Thibaut Courtois. Bei den Trainern setzte sich Albiceleste-Chefcoach Lionel Scaloni vor Reals Carlo Ancelotti und Pep Guardiola von Manchester City durch. Damit endete auch die deutsche Serie: Jürgen Klopp (2019 und 2020) sowie Thomas Tuchel (2021) waren in den vergangenen Jahren für ihre Erfolge mit dem FC Liverpool und dem FC Chelsea geehrt worden.
Bei den Frauen gab es keine Diskussionen. Spaniens Alexia Putellas vom FC Barcelona siegte erneut, obwohl sie die EM im Sommer wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte. Die deutschen EM-Finalistinnen fehlten bei den Einzelehrungen auf der Bühne mit Ausnahme von Ann-Kathrin Berger vom FC Chelsea, die in der Kategorie der besten Torhüterin der englischen Europameisterin Mary Earps den Vortritt lassen musste. Lena Oberdorf wurde immerhin in die Weltelf berufen. Emotional war die Show gestartet. Pelé wurde posthum mit einem Ehrenpreis bedacht.