Gestrandete Rumtreiberin
CBN-Leser fotografiert kurioses Meerestier – Experte erklärt Segelqualle
Guardamar – sw. Faszinierende Lebensformen bevölkern das Mittelmeer. Um dies festzustellen, reicht manchmal ein Spaziergang am Strand der Costa Blanca. Denn hier landen hin und wieder kuriose Meeresbewohner – wie der, den Klaus Meier in dieser Woche an einer Playa in Guardamar entdeckte. Schon von Weitem stach das Tiefblau des Tieres ins Auge. Näher angeschaut hatte es einen quallenförmigen Körper, ähnlich einer Portugiesischen Galeere.
Das machte den aufmerksamen CBN-Leser neugierig, und er bat um nähere Auskünfte. Die erteilte uns das Institut Ecología Litoral aus El Campello. Bei dem Meerestier handle es sich um eine Velella Velella. Sie sei durchaus „ verbreitet in dieser Jahreszeit“, erklärte Experte Gabriel Soler, „ und absolut ungefährlich“, da ihre sehr kleinen Tentakel die menschliche Haut nicht durchdrängen könnten.
Tatsächlich wird die Segelqualle – so ihr deutscher Name – öfters mit der gefährlichen Physalia physalis verwechselt und fälschlicher
weise „ kleine Portugiesische Galeere“genannt. Tatsächlich jedoch, so Ecología Litoral, handle es sich trotz Ähnlichkeiten um Vertreter verschiedener Familien.
Segelquallen sind unter den Porpitidae-Nesseltieren die einzige Art der Gattung Velella. Ihren Namen vom Wortstamm „ vela“(Segel), erhalten sie wegen eines kuriosen Merkmals: Eines nach oben aufsteigenden Segels, mit dem sie
sich auf der Wasseroberfläche treiben lassen. Selbständig bewegen können sich Segelquallen nicht.
Wenn sie am Strand landen (und das taten sie im Frühling 2021 im Raum Torrevieja in einer hohen Zahl), erkennt man an der Farbe, ob sie am Leben sind: Wenn es nicht blass, sondern so tiefblau ist wie bei der in Guardamar fotografierten, spricht viel dafür, dass die Velella vielleicht noch weitersegelt.