Spuren des Erdbebens
Am 11. Mai vor zwölf Jahren lagen große Teile der Altstadt von Lorca unter Trümmern
Lorca – sg. Am 11. Mai vor zwölf Jahren hat die Erde unter Lorca zwei Mal heftig gebebt. Neun Menschen kamen ums Leben, darunter zwei schwangere Frauen und ein 14-jähriger Junge, 324 wurden verletzt. Die Stadt lag unter Trümmern. Seitdem wurde und wird viel gebaut, geräumt, ummodelliert. Doch noch immer sind die Narben der Katastrophe zu sehen.
Etliche Gebäude in der Innenstadt werden von Stahlgerüsten und Betonblöcken getragen. In der Travesía Ramón y Cajal müssen die Fußgänger den Bürgersteig verlassen und auf der Straße weitergehen, weil ein durch das Erdbeben schwer geschädigtes Haus von einem Wald aus Metallstreben gestützt werden muss.
Viele unerledigte Aufgaben
Zwölf Jahre nach dem Erdbeben gibt es immer noch unerledigte Aufgaben. Dazu gehören die Instandsetzung des Casino Artístico Literario, der Plaza de Toros de Sutullena, der Kirche San Juan, des Klosters der Virgen de las Huertas und Dutzender alter Häusern.
Dabei hätte die Zerstörung auch eine Chance für die Altstadt sein können, die lange vor den Erdbeben vernachlässigt wurde und einer Sanierung bedurfte. Ide
en, Pläne, Projekte und Initiativen gibt es seit den 1990er Jahren dutzendweise, die aus Lorca eine lebenswerte, barrierefreie Stadt ohne Stromkabel an Fassaden und über den Straßen machen wollen. Doch umgesetzt wurde wenig bis nichts. Die Bewohner der Altstadt sind
noch immer gezwungen, mit ihren Kinderwagen auf zwei Rädern über die zu schmalen Bürgersteige zu balancieren. Rollstuhlfahrer müssen die Straße nutzen.
Der jüngste Masterplan für die Sanierung des historischen Zentrums von Lorca wurde im vergan
genen September vorgestellt. Demnach sollen 800 Wohnungen und 17 historische Gebäuden renoviert und zwei Hotels mit 130 Zimmern gebaut werden. Die Kosten werden auf 200 Millionen Euro geschätzt, die aus privaten und öffentlichen Mitteln stammen sollen.