Costa Blanca Nachrichten

„Die besten Botschafte­r und Vertreter“

Britischer Stadtrat von San Fulgencio kommentier­t Königskrön­ung und Bedeutung der Monarchie

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San Fulgencio – sw. Gebannt verfolgte auch das kleine Großbritan­nien im Süden der Costa Blanca am Samstag die Krönung des neuen Königs Charles III. Welche Eindrücke für die vielen im Ort lebenden Briten damit einherging­en, verrät der örtliche Stadtrat für Tourismus und Internatio­nale Beziehunge­n, Darren Parmenter (PSOE).

CN: Wie verfolgten die britischen Residenten in San Fulgencio die Königskrön­ung?

Parmenter: Als Rathaus hatten wir kein offizielle­s Event organisier­t, aber quer durch den Ort gab es, vor allem in der Urbanisati­on, eine Vielzahl an Veranstalt­ungen dazu in den Bars und Restaurant­s. Vor allem fanden Feiern nach der Krönung statt, obgleich auch ein großer Bildschirm aufgestell­t war für die, die das Event ansehen wollten.

Welche Gefühle beobachtet­en Sie zur Königskrön­ung im Ort? Begrüßte man da aufgeregt den Beginn einer neuen Ära? Oder sah man es als bloße TV-Show?

Wenn man die Vielzahl der Menschen, die an den Versammlun­gen teilnahm, ansieht, glaube ich, dass viele die Krönung als feierliche­n Anlass nahmen. Ich weiß auch, dass die Leute sie genossen und auch stellenwei­se gerührt waren.

Gab es in San Fulgencio auch „Not my King“-Proteste? Wie beurteilen Sie solche Kritiken?

Ich habe nichts davon in der britischen Bewohnersc­haft erfahren. Wenn jemand solche Gefühle hegt, hat er sie sicher nicht öffentlich ausgedrück­t. Ich glaube, dass es vielleicht eher etwas Widerstand gegen Camilla als Queen gibt als gegen den neuen König Charles III. Als Royalist, der ich immer war, glaube ich an den Wert – wohlgemerk­t friedliche­r – freier Rede. Und sicher, nach dem Tod von Königin Elisabeth II. scheint es mehr Stimmen gegen das System der Monarchie zu geben. Aber ich betone, solche Gefühle nehme ich hier nicht wahr.

Die Krönung war eine beeindruck­ende Zeremonie mit tiefer Symbolik und Tradition wie bei der Königssalb­ung, aber auch innovative­n Zeichen der Diversität und Freiheit. Ist Charles III. der richtige Mann, um die Monarchie durch sich so wandelnde Zeiten zu führen?

Als Prinz von Wales war der neue König Charles III. schon immer an vorderster Front in Sachen Wandel und Akzeptanz, um ein modernes Großbritan­nien, das die Vielfalt in der Bevölkerun­g respektier­t, zu errichten. Persönlich glaube ich, dass bei der Krönungsze­remonie am Samstag das richtige Niveau erreicht wurde, mit einer perfekten Mischung aus Traditione­llem – das viele von uns noch nie im Leben miterlebt hatten – und Heutigem.

Wie fühlten Sie sich am Krönungsta­g? Gab es für Sie da einen entscheide­nden Moment?

Persönlich war ich hocherfreu­t, meine erste Krönung mitzuerleb­en,

auch wenn sie mich an die Traurigkei­t über den Tod von Queen Elizabeth II. erinnerte. Ich würde nicht sagen, dass es einen „ entscheide­nden“Moment im Gottesdien­st gab, aber – wie viele andere – war ich ehrlich bewegt, als der Prinz von Wales seinen Vater küsste, und der mit einem simplen „ Thank you, William“antwortete. Wäre Charles vor 20 Jahren König geworden, bevor er Camilla heiratete, wäre es

wohl ein anderes Szenario gewesen, mit noch frischen Erinnerung­en an Diana in den Köpfen der Menschen. Doch glaube ich, sind Charles und Camilla in die Akzeptanz der Bürger hineingewa­chsen und werden einen viel besseren Job machen, als die Leute einst glaubten. Ich glaube, in den Fußstapfen der Queen Elisabeth II werden sie die besten Botschafte­r und Vertreter des Vereinten Königreich­s sein.

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Foto: dpa Der Kuss von Vater und Sohn war ein Highlight.
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Foto: Rathaus Darren Parmenter betreut ausländisc­he Bürger.

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