Raus aus der Komfortzone
Teresa Juan López ist neue Vorsitzende von Pro Arte – überarbeitetes Konzept mit vielen Ideen
Dénia – ab. Neuer Vorstand, neue Vorsitzende, neues Konzept. Mit der Wahl von Teresa Juan López zur Präsidentin hat Pro Arte nicht nur einen Generationswechsel vollzogen. Auch das Konzept des Kulturvereins, der kurz vor seiner Auflösung gestanden hatte, ist neu. Der CBN berichtete die aus Madrid stammende Buchautorin, wie sie sich die Fortführung der Kulturvereinigung vorstellt. Dabei wird deutlich: Der Allroundkünstlerin mangelt es nicht an Ideen.
CBN: Wie sind Sie dazu gekommen, die Leitung von Pro Arte zu übernehmen?
Teresa Juan López: Ich komme aus Madrid, wo ich in vielen verschiedenen Bereichen tätig war – von Journalismus über Werbung, Synchronisation bis hin zur Schauspielerei. In Dénia, wo ich künstlerisch tätig bin und darüber hinaus als Lehrerin für Yoga und Meditation sowie als Reflextherapeutin arbeite, wohne ich noch nicht lange. Zwei Jahre war ich Mitglied bei Pro Arte, als sich der Gründer der Vereinigung, Pedro Blasko, dazu entschied, die Leitung aufzugeben. Die Aktivitäten wären damit eingestellt worden. Das wollte ich nicht zulassen.
Sie haben sich dazu entschlossen, sein Werk fortzusetzen und das Pro-Arte-Konzept umgekrempelt.
Ja, es ist sozusagen ein Neubeginn für Pro Arte. Der Verein hat mit Joaquín de la Calzada Mazeres (Vize), Manuel Cardona Rodríguez (Schatzmeister), Maria Paz Martínez Bouzas (Sekretärin) und mir einen völlig neuen Vorstand, und auch die Zielsetzung ist neu. Pedro Blasko ist nicht mehr im Vorstand aktiv, bleibt dem Verein aber als Mitglied erhalten.
Was sind Ihre vorrangigsten Pläne für Pro Arte?
Wir haben ein Co-Working von und für Künstler ins Leben gerufen, das bereits angelaufen ist. Treffen finden jeden Dienstag von 18 bis 19.30 Uhr im Artistics in Dénia statt. Die Teilnahme ist derzeit kostenlos.
An welche Menschen richtet sich das Angebot?
Dazu eingeladen sind alle Altersgruppen und Nationalitäten, die sich künstlerisch ausprobieren möchten. Die Idee ist, dass man ohne Erwartungen oder Ziele an den Treffen teilnimmt. Man sollte sich von allen Meinungen, die man von sich hat, wie etwa kein Talent zum Malen zu haben oder nicht singen zu können, verabschieden und alles auf sich zukommen lassen.
Kurz gesagt: Man sollte seine Komfortzone verlassen, zu unseren Treffen kommen und sich überraschen lassen.
Wie würden Sie das Co-Working umschreiben?
Als ein kreatives Labor oder einen Bereich der Inspirationen. Teilnehmer sind aufgefordert, ein Instrument mitzubringen und zu improvisieren. Ich leite die Veranstaltungen, was bedeutet, dass ich die Treffen eröffne und sie zu einem Abschluss führe. Alles andere passiert von alleine. Wir alle sind in irgendeiner Weise kreativ und meistens viel talentierter, als wir glauben.
Das Co-Working ist aber nicht das einzige, was das neue Konzept ausmacht.
Pro Arte will expandieren, wir wollen mit den unterschiedlichsten Künstlern aus allen möglichen Ländern zusammenarbeiten. Dafür gibt es kaum einen besseren Ort als Dénia, wo die Menschen von überall herkommen. Wir wollen eine künstlerische Plattform schaffen, in der Festivals und Veranstaltungen mit unterschiedlichsten Künstlern, Kongresse, Konferenzen und Kreativität einen Platz haben. Gerade haben wir übrigens an einer Videokonferenz zum Thema Poesie in Shanghai teilgenommen, und wir stehen mit einer internationalen Kunstzeitschrift in Bangladesch in Kontakt. Wir wollen weltweit tätig werden.
Um das alles auf die Beine stellen zu können, muss Pro Arte wachsen.
Das ist richtig. Wir fangen bei null an und suchen nicht nur Menschen, die sich unserer Kulturvereinigung anschließen möchten, sondern auch Sponsoren, die unsere Arbeit unterstützen wollen.
Infos 609 922 232; proartedenia@gmail.com www.proartedenia.com Mitgliederbeitrag 30 Euro, Einschreibegebühr 20 Euro. Erleben kann man Teresa Juan López am 26. Mai im Kultursalon La Ñ, Calle Cavallers 7. Dort bietet die Künstlerin ab 18 Uhr ein Konzert südöstlicher Heilmusik. Reservierungen 609 922 232.