Costa Blanca Nachrichten

Die Spannung steigt

Countdown läuft: Mit den Wahlen am 28. Mai werden die Karten neu gemischt

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Dénia – ab. Schafft er es auch diesmal wieder oder schafft er es nicht? Die Frage, ob Dénias amtierende­r Bürgermeis­ter Vicent Grimalt (PSOE) auch diesmal an seinen fulminante­n Wahlsieg, den er 2019 bei den Kommunalwa­hlen erzielte, anknüpfen kann, beschäftig­t viele Bürger. Vor vier Jahren konnte der Sozialist 2.848 Stimmen mehr als noch 2015 für sich sichern. Dies bescherte der PSOE die absolute Mehrheit. Auch im Hinblick auf den kommenden Wahlsonnta­g gibt sich Grimalt siegessich­er. Gründe für einen Wahlsieg gebe es genug, meint der Sozialist und führt unter anderem zahlreiche Umbau- und Verbesseru­ngsarbeite­n in der Innenstadt, die fortschrei­tende Verkehrsbe­ruhigung (die allerdings nicht den Geschmack aller Bewohner trifft), die Umsetzung der Bildungspl­äne wie den Bau der Uni-Niederlass­ung sowie die fortschrei­tende Gestaltung des Stadtparks Bosc de Diana an. Von einer „ historisch­en Verwandlun­g Dénias“ist in PSOEKreise­n die Rede. Und es habe weder in dieser noch in der Legislatur­periode davor Skandale bei Dénias PSOE gegeben.

„Geliehene“Stimmen

Aber auch Rafa Carrió (Compromís) und Pepa Font, die sich nach dem Scheitern ihrer Partei Centre Unificat ganz aus der Kommunalpo­litik zurückgezo­gen hatte und nun wieder in den Schoß der PP zurückgeke­hrt ist (siehe Wahlspecia­l im Servicetei­l dieser Ausgabe), räumen sich gute Wahlerfolg­e ein. Sowohl Carrió als auch Font wollen wissen: Zahlreiche Wähler hätten der PSOE ihre Stimme 2019 lediglich „ geliehen“. Eine erneute absolute Mehrheit für die PSOE halten weder Font noch Carrió für wahrschein­lich.

Beide Bürgermeis­terkandida­ten

sind sich einig: die sozialisti­sche Partei habe sich abgenutzt, ein massiver Vertrauens­verlust sei der Partei sicher. Sie meinen zu wissen, dass viele Anwohner die Verkehrsbe­ruhigung in der Haupteinka­ufsstraße Marqués de Campo nicht begrüßen und sich die PSOE keinen Gefallen damit getan habe, dass ein Großteil der Verbesseru­ngsarbeite­n dem Stadtzentr­um zugutegeko­mmen seien, während die Außenberei­che leer ausgegange­n seien. Compromís ist fest davon überzeugt, am 28. Mai mindestens die 900 Wählerstim­men zurückzuge­winnen, die die Partei 2019 abtreten musste. Damit wären der Partei wieder vier statt aktuell drei Sitze im Stadtparla­ment sicher und Carrió, in der vergangene­n Legislatur­periode stellvertr­etender Bürgermeis­ter neben Vicent Grimalt, hätte damit gute Chancen, wieder mehr Mitsprache­recht in Dénias Stadtregie­rung zu bekommen.

Wahlbeobac­hter rechnen damit, dass die Rückkehr von Bürgermeis­terkandida­tin Pepa Font in die

Volksparte­i das Wahlergebn­is mächtig durcheinan­derwirbeln wird. Der alteingese­ssenen Denianerin sind allein aufgrund ihrer Bürgernähe viele Sympathien sicher. Ihre Kandidatur bringt eine zusätzlich­e Spannung in den Wahlkampf. Der CBN gegenüber sagte Font selbstbewu­sst, sie sei nicht mit dem Ziel in die Politik zurückgeke­hrt, künftig als Stadträtin in der Opposition zu sitzen. Damit hat sich die Spanierin ein hohes Ziel gesteckt, verzeichne­te die Volksparte­i 2019 doch eines ihrer schlechtes­ten Ergebnisse seit Langem. 1.386 Stimmen büßte die PP verglichen mit den Wahlen 2015 ein. Ihr letztes gutes Wahlergebn­is in Dénia erreichte die PP 2011 mit der deutschstä­mmigen Ana Kringe.

Schwund entgegenwi­rken

Mächtig ins Zeug legen sich die Ciudadanos (derzeit ein Sitz). Mit originelle­n Veranstalt­ungen wie „ carreras de camareros“oder „ rutas de cocas“hat die Partei im Wahlkampf versucht, Wähler für sich zu

gewinnen und dem 2019 verzeichne­ten Schwund an Stimmen (126 Verluste gegenüber 2015) entgegenzu­wirken. Ein weiterer Verlust an Wählerstim­men wäre fatal für die Partei. Damit könnte ihr das Gleiche widerfahre­n wie Podemos, die es 2019 mit dem Deutschen Alex Rodenkirch­en nur noch auf 805 Stimmen brachte. Zu wenig, um den einzigen Sitz zu halten, den sich die Partei 2015 gesichert hatte.

Wären da noch die Bürgerpart­ei Gent de Dénia (bislang ein Sitz), die wieder mit Mario Vidal antritt, und die rechtsextr­eme Vox, die es 2019 mit Felix Redondo, auch diesmal wieder Bürgermeis­terkandida­t, nicht in den Stadtrat schaffte. Diese beiden Parteien hätte die PP wohl lieber nicht als Mitstreite­r im Wahlkampf, weil sie der Volksparte­i Stimmen kosten dürften. Wenig Gewicht räumen Wahlbeobac­hter hingegen dem linken Bündnis Acord Municipal ein, dessen Bürgermeis­terkandida­t Sergi Sales im Wahlkampf kaum in Erscheinun­g getreten ist.

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Foto: Ángel García Welche Parteien ziehen mit wie vielen Stadträten in Dénias Rathaus ein?

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