Vorletzter Schritt getan
Jávea schickt neuen Flächennutzungsplan nach Valencia – Weniger Villen, mehr Mehrfamilienhäuser
Jávea – se. Jávea arbeitet seit rund 17 Jahren an einem zeitgemäßeren Flächennutzungsplan. Der zur Zeit gültige ist aus dem Jahr 1990 und sehr lasch. Der Grund, der bebaut werden darf, wird im neuen um zehn Millionen Quadratmeter reduziert und es werden keine neuen Gebiete mehr erschlossen, sondern Lücken gefüllt und Siedlungskerne erweitert. Das heißt konkret: Es sollen in und um die Ortskerne (Altstadt, Hafenund Arenalviertel sowie Vía Augusta) Gebäude mit bis zu vier Stockwerken erbaut werden. Das Modell der Urbanisationen mit Villen und Gärten hat ausgedient.
Zum Entwurf mussten sich viele Behörden äußern – wie zum Beispiel das Wasserwirtschaftsamt. Insgesamt gingen 144 solcher Behördenmeinungen ein. Und alle waren positiv. Der Stadtrat hat sie am Donnerstag mit den Stimmen der Regierungspartei angenommen und beschlossen, sie mit dem Entwurf des Flächennutzungsplans nach Valencia zu schicken. Compromís enthielt sich in der Stadtratssitzung, die anderen Parteien stimmten dagegen.
Der nächste Schritt wäre jetzt, dass das Land Valencia diese Behördenmeinungen zur Kenntnis nimmt und dann entscheidet, dass der neue Flächennutzungsplan durchführbar ist. Daraufhin könnte er in Kraft treten.
Die Stadtratssitzung am Donnerstag fand nur drei Tage vor den Kommunalwahlen statt. Die Angelegenheit wurde also auf den letzten Drücker erledigt. Die Sozialisten sehen sich als Retter vor der Bauwut, der der alte Flächennutzungsplan die Türen geöffnet hatte. Diejenigen, die den Plan im Jahr 1990 geschaffen haben, erinnern aber daran, dass damals andere Zeiten herrschten. „ Wir dachten nicht, dass die Bautätigkeit so ausufert“, sagt zum Beispiel der frühere Lokalpolitiker und einstige so
zialistische Bürgermeister Enrique Bas. „ Und wir hatten damals ja keine Argumente, um den einen zu verbieten, auf ihrem Grund zu bauen, wenn es anderen erlaubt war.“Heute dagegen gibt es sehr viele solche Argumente. Wenn auch Jáveas PP das Konzept nach wie vor verteidigt, „ weil es ja keine Probleme“geschaffen habe.
Die zuständige Stadträtin Pepa Gisbert erklärte, dass künftig keine neuen Zonen erschlossen werden, sondern rund um bestehende gebaut wird. Bürgermeister José Chulvi erinnerte daran, dass in den letzten zwölf Jahren sowieso keine PAIs und damit bodenverschlingende Großprojekte genehmigt wurden. Dabei gebe es mehrere Bauträger, die Projekte mit bis zu 400 Häusern durchführen wollen.
Pere Sapena von der oppositionellen PP entgegnete, die Stadtregierung sei mit dem neuen Flächennutzungsplan doch nur den aktuellen gesetzlichen Vorgaben gefolgt. Und das sei kein Grund, sich mit irgendwelchen Lorbeeren zu schmücken. Er beklagte, dass keine Verbreiterung der Straße zwischen Jávea und Gata geplant sei. Die ist nämlich völlig unzureichend.
Compromís-Stadtrat Juan Cardona kritisierte dagegen, dass immer noch zu viele Villen gebaut werden dürfen. Das sei nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Stadtverwaltung, die ein riesiges bebautes Gebiet versorgen müsse. So hätten viele dieser Villen keine Kanalisation und seien nur wenige Monate im Jahr bewohnt.
Stadtverwaltung muss riesiges bebautes Gebiet versorgen