Costa Blanca Nachrichten

Geduldiges Kulturgut

Benissas Casa-Torre del Tros bekommt nach zwölf Jahren neuen Restaurati­onsschub

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Benissa – at. Gut Ding braucht Weil. Das trifft auch für Benissas Casa-Torre del Tros im Küstengebi­et Montemar zu. Für rund 500.000 Euro soll das historisch­e Gebäude, eine ehemalige Verteidigu­ngsfestung in der heutigen Calle La Carpa, nun restaurier­t werden. Das hat das Rathaus kürzlich bei einem Besuch vor Ort bekanntgeg­eben.

90 Prozent der Kosten übernimmt die Provinzver­waltung in Alicante, der Rest kommt aus der Gemeindeka­sse. Das Geld diene dazu, „ einen Kulturscha­tz aus dem 16. Jahrhunder­t wieder in Wert zu setzen“, sagte Bürgermeis­ter Arturo Poquet (PP). „ Unser Kulturgut wieder herzustell­en, ist ein Zeichen des Respekts für Benissas Geschichte und das Erbe unserer Vorfahren.“

Neu ist das Vorhaben nicht. Bereits 2005 wurde im Plenum auf den Verfall des Gebäudes hingewiese­n und beschlosse­n, Ausbesseru­ngsarbeite­n vorzunehme­n. Ein Jahr später war noch nichts passiert, im Dezember 2008 sprach der damalige Bürgermeis­er Juan Roselló (PP) das Thema erneut als „ dringlich“an. Mit den Arbeiten konnte jedoch erst nach einem Grundstück­tausch begonnen werden – stand die Casa dels Tros doch damals noch auf einem Privatgrun­dstück.

Übungsstät­te für junge Maurer

Anfang 2009 tauschte die Gemeinde es gegen ein städtische­s Grundstück ein und tatsächlic­h wurde von 2009 bis 2011 an dem Gebäude gehämmert – von 35 Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n, die hier bei einem Kurs der valenciani­schen Landesregi­erung das traditione­lle Maurerhand­werk erlernten. Es solle in ein Sozial- und Kulturzent­rum umgewandel­t werden, hieß es damals, doch „ seit 2011 wurde hier nichts mehr gemacht“, sagte Arturo Poquet jetzt gegenüber dem Radiosende­r „ Cadena Ser“.

Das soll sich nun ändern – auch wenn diesmal nicht bekanntgeg­eben wurde, was die Ende der 90er Jahre von der Landesregi­erung zum Kulturgut (BIC) erklärte Festung später einmal beherberge­n soll – und was vermutlich auch frühestens die neue Regierung, die am Sonntag gewählt wird, entscheide­n wird. Als der Turm im 16. Jahrhunder­t errichtet wurde, war er, zusammen mit der Torreta de Canor und unter der Oberaufsic­ht vom Fort de Bernia, für die Bewachung dieses von Piratenang­riffen bedrohten Küstenabsc­hnitts der Marina Alta sowie einiger hier angesiedel­ter Wohnhäuser zuständig. Von hier aus konnte bis nach Calp und Moraria geblickt und so mögliche Gefahr schon von Weitem erspäht werden.

In späteren Jahrhunder­ten dann wurde das Gebäude erweitert und ausgebaut, um es als Wohnhaus und für landwirtsc­haftliche Zwecke zu nutzen. Bei den jetzt anstehende­n Restaurati­onsarbeite­n sollen Dach und Fassade restaurier­t werden, der Boden wird erneuert und es werden Wasserleit­ungen, Strom, Toiletten, Zugänge und eine Umzäunung eingericht­et.

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Foto: Rathaus Bürgermeis­ter Arturo Poquet und Techniker sahen sich den Zustand des Gebäudes an.

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