In guten wie in schlechten Zeiten
Seit zehn Jahren steht der Verein Voluntariado Social in L’ Alfàs bedürftigen Menschen zur Seite
L’Alfàs del Pi – ivi. Das Helfen steht immer an erster Stelle. Egal wie hart die Arbeit oder wie groß die Nachfrage nach Lebensmitteln ist, am Ende des Tages zählt, dass Menschen geholfen wurde. Nach dieser Raison arbeitet der Verein Voluntariado Social in L’Alfas del Pi. Vergleichbar mit der Tafel in Deutschland kümmert sich der lokale Verein darum, dass Bedürftige Lebensmittel und Kleidung zu einem erschwinglichen Preis kaufen können – und das seit mittlerweile zehn Jahren.
Vor allem innerhalb der letzten Jahre, die geprägt waren von einer Krise nach der anderen, blieb die Asociación bei ihrem Ziel, und die Freiwilligen halfen, wo sie konnten. „ Die Pandemie war die schlimmste Zeit in diesen zehn Jahren“, berichtet Joanne Wilson, Schatzmeisterin des Vereins. Die Zahl der Menschen, die ihre Hilfe brauchten, hätte sich mehr als verdoppelt. Zwar bekamen sie auch mehr Spenden, doch der Masse an Menschen, die auf einmal ohne Arbeit dastanden, konnte kaum geholfen werden.
Neue Herausforderungen
Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, waren die Freiwilligen neuen Schwierigkeiten ausgesetzt. Doch durch das internationale Team an Helfern und einer größeren Nachfrage an Kleidung als Essen, konnte die Asociación auch diese Hürde überwinden.
Dass sie als Team gut zusammenarbeiten, hätte den großen Unterschied gemacht, sagt der Präsident des Vereins, Antonio Viso Doblado. Derzeit besteht dieses Team aus rund 40 Personen. Da die Arbeit sehr zeitintensiv ist, helfen hauptsächlich ältere Menschen,
die nicht mehr arbeiten müssen. „ Ich glaube nicht, dass die junge Generation nicht helfen will. Unsere Arbeit ist eine Sache der Zeit. Ich kann es ihnen nicht verübeln, dass sie ihre Freizeit anders nutzen wollen“, meint Joanne Wilson.
Dennoch könne die Asociación immer eine helfende Hand gebrauchen – sei es einmal die Woche oder einmal im Monat. „ Wir machen zwar jede Woche das Gleiche, aber langweilig wird es nie“, versichert die Schatzmeisterin. Im Team seien sie mehr Freunde als
Kollegen und da gehe bei einer guten Unterhaltung die Zeit um wie im Flug.
„Die Pandemie war die schlimmste Zeit in diesen zehn Jahren“
Die Arbeit der Asociación Voluntariado Social besteht hauptsächlich aus dem Sammeln, Sortieren und Verteilen der Nahrungsmittel und Kleidung. Während Gemüse, tierische Produkte und ande
re Lebensmittel täglich von den Cosum-Supermärkten in L’Alfas del Pi und Albir abgeholt werden, ist die Organisation bei Kleidung auf private Spenden angewiesen.
Alle Kleidungsstücke, die noch in gutem Zustand sind, werden also als Second-Hand-Ware im Mercadillo zu kleinen Preisen weiterverkauft. Bekleidung für Kinder gibt es hingegen gratis auf Nachfrage. Antonio Viso Doblado erkennt jedoch den Zwiespalt seiner Arbeit an, auf den sie hinausläuft: „ Auf der einen Seite ist es für mich das Schönste, Menschen zu helfen. Auf der anderen Seite kann ich diese Arbeit nur machen, wenn es Menschen nicht gut geht“, resümiert der Präsident.