Costa Blanca Nachrichten

Paketdiens­t fährt nicht in die Pampa

Anwohner des Monnegre-Gebiets zwischen Alicante und Mutxamel genervt von DHL-Service

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Alicante/Mutxamel – ann. Es dauere lange, bis sie sich über irgendetwa­s aufrege, sagt Beate Steuer. Aber DHL hat es geschafft, dass die Deutsche richtig sauer ist. Der Paketdiens­t liefert einfach nicht an ihre Adresse. Beate Steuer wohnt im Ortsteil Monnegre, der zwar mitten im Gemeindebe­zirk von Mutxamel liegt, aber zu Alicante gehört. Dorthin führt eine ordentlich­e Straße, es gibt ordentlich­e Hausnummer­n und einen Briefkaste­n am Tor. Die Straße ist über Google Maps einfach zu finden. Andere Paketdiens­te stellen ohne Probleme zu, DHL nicht.

„ Meist wird gesagt, die Adresse existiere nicht oder beim Zustellung­sversuch sei niemand zu Hause gewesen“, erzählt die deutsche Residentin. „ Aber wenn Päckchen geliefert werden sollen, bin ich den ganzen Tag da.“Dass der Paketdiens­t sich einfach den Weg in das ländliche Gebiet spart und dann behauptet, es habe niemand aufgemacht, kann Beate Steuer anhand ihrer Überwachun­gskamera vor dem Tor nachweisen. „ An dem Tag, an dem das Päckchen kommen sollte, hielt nur ein Auto vor der Einfahrt, und das war einer meiner Nachbarn“, erklärt sie und zeigt die Videoaufna­hmen.

Päckchen ging an BVB zurück

Anfang Mai habe sie zwei große Kartons aus Deutschlan­d erwartet, die mit DHL geliefert werden sollten. „ Und es passierte das Gleiche wie oft auch meinen Nachbarn, statt zur angegebene­n Adresse zu liefern, wurde die Sendung in Mutxamel in einem Schreibwar­enladen abgegeben“, erzählt die Deutsche.

„ Ich musste für eine Strecke zehn Kilometer dorthin fahren und einen Nachbarn bitten, mich zu begleiten, da ich nicht wusste, wie schwer die Pakete sind.“

Nur ein einziges Mal habe sie

eine Lieferung von DHL nach Hause bekommen. „ Andere Lieferfirm­en haben kein Problem uns die Sendungen hier zustellen. Es ist ärgerlich, weil man für diesen Service ja auch bezahlt“, sagt Beate Steuer. Mit Correos Express habe sie zwar anfangs auch Probleme gehabt, „ aber das klappt jetzt“.

Wie ihr geht es auch anderen Nachbarn in der Straße, etwa Elke Lachmann, die seit November 2019 in Monnegre wohnt. „ Ich habe einmal etwas beim BVB bestellt, ich bin nämlich Fan“, sagt sie lachend und stolz, „ und es kam und kam einfach nicht an.“Sie habe sich dann bei DHL beschwert, doch auch ihr habe man erklärt, es sei bei der Auslieferu­ng niemand angetroffe­n worden. „ Aber es lag auch keine Benachrich­tigung im Briefkaste­n, das Paket ging letztendli­ch zurück“, sagt sie verärgert.

Wo ist mein Paket gelandet?

Natürlich haben die beiden Frauen mehrfach bei dem Paketdiens­t reklamiert. „ Aber das führt ins Nichts“, sagt Elke Lachmann. „ Der Tenor ist immer derselbe, sie sagen, sie waren da, aber man bekommt ja überhaupt keine Informatio­n.“In manchen Fällen würden sie über den Nachverfol­gungslink im Internet sehen, dass das Paket angeblich ausgeliefe­rt wurde. Was dann bisweilen zu kuriosen Suchaktion­en führt. Eines ihrer Päckchen spürte Beate Steuer in einem Abholpunkt in San Vicente del Raspeig auf – „ es war ein wichtiges Medikament für einen meiner Nachbarn“, ein anderes gar in Busot.

Die beiden Frauen wollen sich jetzt an den spanischen Verbrauche­rschutz wenden. In den sogenannte­n Omac-Büros der Rathäuser können sich Bürger über schlechten Kundendien­st und Ähnliches beschweren.

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Foto: Anne Götzinger Elke Lachmann (l.) und Beate Steuer aus dem Ortsteil Monnegre haben Ärger mit dem Paketdiens­t DHL.

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