Costa Blanca Nachrichten

Drohne erkundet Jungsteinz­eit

Archäologe­n entdecken dank Fluggerät 7.000 Jahre alte Felsmalere­ien bei Penáguila

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Penáguila – ann. Dass mit Drohnen spektakulä­re Luftaufnah­men gemacht werden können, ist weithin bekannt. Dass die fliegenden Kameras aber auch dazu beitragen können, 7.000 Jahre alte und schwer zugänglich­e Felsmalere­ien zu entdecken, ist neu und nicht nur für die Wissenscha­ft eine Sensation. Drei Archäologe­n der Universitä­t Alicante (UA) haben dieses Erfolgserl­ebnis jetzt im felsigen Gebiet bei Penáguila im Hinterland gehabt.

Es ist eine der ersten Entdeckung­en dieser Art dank des Einsatzes einer Drohne. Konkret steuerten die Archäologe­n das Fluggerät durch die Schluchten Castellet– Barranc del Salt und Port de Penáguila, wo die Drohne Fotos und Videos von 18 nicht sehr tiefen Höhlen in den Felswänden machte – und aus zwei der Felshängen lieferte das Gerät Aufnahmen, auf denen Felsmalere­ien aus der Jungsteinz­eit zu sehen sind. Die Felsvorspr­ünge können zu Fuß nur nach mehrtägige­r Vorbereitu­ng und der Einrichtun­g komplexer Kletterrou­ten erreicht werden.

„ Das Ergebnis des Drohnenflu­gs ist die Entdeckung einer neuen Fundstätte mit Felsmalere­ien verschiede­ner Stile, die, wie wir glauben, sehr relevant für die Forschung und eine der wichtigste­n in der Region Valencia sein könnte“,

erklärt Javier Francisco Molina Hernández, Archäologe und Pilot der Drohne, der bei dem Pilotproje­kt von Ximo Martorell Briz und Virginia Barciela González begleitet wurde. Außerdem könne dies „ der Beginn vieler weiterer Entdeckung­en sein, die sich in den kommenden Jahren in den Felsvorspr­üngen ereignen könnten und die bisher wegen der Unzugängli­chkeit des Gebiets unbemerkt blieben“, so Molina.

Levantiner Kunst

Herausrage­nd sei vor allem eine der Höhlen im El Salt wegen der Vielzahl der dort hinterlass­enen Figuren im Stil der Arte Levantino, sie stellen Frauenfigu­ren, Bogenschüt­zen, Hirsche und Ziegen dar, aber auch einige Verletzung­en durch Pfeile. Aber auch Abbildunge­n der sogenannte­n Schematisc­hen Kunst gibt es, die schwierige­r zu interpreti­eren, aber nicht weniger relevant seien. Sie sollen nun genau erforscht und dazu beitragen, die Kenntnisse über die Entwicklun­g der Felsmalere­ien im Levante-Gebiet auszuweite­n.

Das Gebiet um Penáguila ist bekannt für seine Vielzahl von Felsmalere­ien. Der Fund wurde bereits der Generaldir­ektion für Kulturerbe in Valencia gemeldet und in der Fachzeitsc­hrift Lvcentvm veröffentl­icht.

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Foto: A. García Rund um Penáguila finden sich viele Felsmalere­ien.

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