Kein Interesse an Rückführung
Compromís kündigt rechtliche Schritte an – „Hier geht es um Patienten und nicht um Kunden“
Dénia – ab. Das Treffen zwischen dem Betriebsrat von Marina Salud und Valencias Gesundheitsminister Marciano Gómez (PP) vergangenen Freitag kam einer kalten Dusche gleich. Bei der Versammlung sei deutlich geworden, dass die Landesregierung, die seit den Kommunalwahlen vom Bündnis PP-Vox regiert wird, nicht daran denke, die Anfang des Jahres von der Vorgängerregierung PSOE-Compromís eingeleitete Rückführung des privatwirtschaftlich verwalteten Gesundheitsbezirks Marina Alta fortzuführen, erklärte der Landtagsabgeordnete Gerard Fullana (Compromís).
„ Die neuen Verantwortlichen im valencianischen Landtag haben seit der Regierungsübernahme nicht das Geringste unternommen, damit der Gesundheitsbezirk im Raum Dénia wieder der öffentlichen Verwaltung zugeführt werden kann, wenn der Vertrag mit Marina Salud Ende Januar 2024 ausläuft“, versicherte Fullana. Auch wenn die Volkspartei während des Wahlkampfs der Landtagswahlen immer wieder versichert habe, die Entprivatisierung zu unterstützen und den eingeleiteten Kurs der Sozialisten bei Wahlsieg fortführen zu wollen. „ Die PP hat nun deutlich gemacht, dass die Entprivatisierung keinen Stellenwert für sie hat“, sagte der Landtagsabgeordnete. Überrascht sei man deswegen nicht. „ Wir haben es schon die ganze Zeit gesagt. Die PP hat damals die Privatisierung eingeführt und sie wird diesen Kurs auch in Zukunft weiterfahren, koste es was es wolle.“
Valencias Gesundheitsminister Gómez habe bei dem Treffen erklärt, man ziehe in Erwägung, den Vertrag mit Marina Salud nach
Ablauf zunächst um ein Jahr zu verlängern und diesen Prozess bei Bedarf jeweils nach einem Jahr zu wiederholen.
Compromís will jedoch nicht klein beigeben. Die Partei sieht vor, rechtliche Schritte einzuleiten, damit die Rückführung in die öffentliche Hand 2024 erfolgen kann.
„ Es ist nicht zu glauben, dass man uns immer noch einreden will, das privatwirtschaftliche Modell sei die beste Verwaltungsform, obwohl hinter uns einer der chaotischsten Sommer in der Notaufnahme von Dénias Kreiskrankenhaus liegt.“Fullana kündigte eine Krisensitzung mit dem Personal von Marina Salud an und will sich um ein Treffen mit dem für die Marina Alta zuständigen PP-Abgeordneten, Arturo Poquet, bemühen. „ Hier geht es um Patienten und nicht um Kunden“, meinte Fullana sauer. „ Den PP-Politikern in Valencia ist es egal, was in der Marina Alta passiert. Keiner von ihnen hat familiäre Verbindungen im Raum Dénia.“