Wird Calp Spaniens sauberste Stadt?
Rathaus erhofft sich von neuem Müllvertrag saubere Straßen und gepflegte Strände
Calp – os. „ Wir wollen die sauberste Stadt Spaniens werden“, sagt Bürgermeisterin Ana Sala und wer in Calp lebt, sollte über diese hehre Ankündigung zumindest lächeln. Vielleicht öffnet man die Tür und sieht selbst, welcher Nachbar seinen Müll wieder neben die Mülltonnen geworfen hat und wer seine Hecke wieder geschnitten und mit den Laubresten die Straße „ beregnet“hat.
Es ist noch nicht so lange her, da häuften sich in Calp die Beschwerden über Müll und Ratten. Jetzt aber ist der neue Vertrag für Müllabfuhr und Straßenreinigung in Kraft getreten. Das Unternehmen Acciona hat den Auftrag für die nächsten neun Jahre und rund 39 Millionen Euro erhalten. Eine lange Vertragslaufzeit und viel Geld – unter diesen Bedingungen sollte man zumindest mehr Sauberkeit erwarten können.
Bei einem Treffen mit Vertretern von Acciona wurden die Pläne für das erste Jahr im Zeichen des Müllvertrags besprochen. So sollen beispielsweise alle unterirdischen Container durch oberirdische Container mit seitlichen
Schubladen ersetzt werden. Außerdem soll bis März 2024 ein Recycling-Park oder Wertstoffhof errichtet werden.
Außerdem soll die Mülltrennung auf fünf Fraktionen ausgeweitet werden. Neben Papier, Glas, Verpackungen und Restmüll soll nun auch der Biomüll in eine eigene, braune Tonne wandern. Informationskampagnen sollen die Bürger dafür sensibilisieren. Eine App von Acciona wird auch die Meldung von Sperrmüll und Gartenabfällen vereinfachen. Außerdem werden Fahrzeuge und Ausrüstung modernisiert und das Personal aufgestockt. Bürgermeisterin Ana Sala bleibt optimistisch, was ihre Ziele angeht – aber sie weiß auch, dass der erste Meilenstein bei diesem Neuanfang nur erreicht werden kann, wenn die Bürger die normalen Regeln für den Umgang mit Abfall befolgen: Zunächst muss die Stadt sauberer werden.
Müll richtig entsorgen: Ohne Mithilfe der Bürger geht es nicht
Der neue Vertrag war notwendig geworden, weil das vorherige Abkommen mit FCC nach Beschwerden über mangelnde Reinigung vorzeitig beendet wurde. Nun hofft man auf eine Verbesserung durch höhere Investitionen. Die Opposition kritisiert allerdings die hohen Kosten. Die Gebühren, erwartet sie, könnten steigen.