Zwei an einem Strang
In Benitachell kümmern sich Cumbre Cats und Gatos felices de Benitachell um Katzen
Benitachell – se. In vielen Orten zanken sich Tierschützer untereinander. Nicht so in Benitachell. Dort gibt es zwei Gruppen, die sich um Katzen kümmern – Cumbre Cats und Gatos felices de Benitachell – und sie arbeiten eng zusammen. Dieses Wochenende veranstalten sie sogar gemeinsam ein Benefiz-Event (siehe Kasten). Denn obwohl Gatos felices de Benitachell als eingetragener Verein eine kleine Unterstützung vom Rathaus erhält, sind beide Gruppen auf Spenden angewiesen.
Martina Schickhoff aus Benitachell ist in der privaten Initiative Cumbre Cats aktiv, die seit drei Jahren Katzen in der Urbanisation Cumbre del Sol sterilisiert, füttert und medizinisch betreut. 360 wurde inzwischen geholfen – darunter bei Unfällen verwundeten Katzen oder Katzen mit Parasitenbefall. All das wird privat finanziert.
Viele der Cumbre-Cats-Mitglieder sind schon seit Jahrzehnten auf eigene Faust aktiv. Doch während der Pandemie schlossen sie sich zusammen. „ Als der Lockdown vorbei war, trafen wir uns und verteilten auch direkt schon die Aufgaben an drei Gruppen“, sagt Martina Schickhoff, die sich auch seit Jahren für Elefanten in Thailand engagiert. „ Die Kanadierin Karla Ingleton Darocas macht die Öffentlichkeitsarbeit – auch in sozialen Netzwerken – und leitet die Fund-Raising-Gruppe, die Geld aufbringt. Ich führe die Fanggruppe, organisiere per WhatsApp, wer wann wo Katzen fängt, und dokumentiere alles genau.“
Sie hätten mehrere Fallen und würden immer geschickter darin, die Katzen einzufangen. Denn die haben auch dazugelernt, berichtet die Tierfreundin. „ Bald fingen sie an, einen großen Schritt über den
Trigger zu machen, der den Schließmechanismus auslöst, das Lockfutter zu fressen und dann wieder rauszuspazieren.“
Die dritte Cumbre Cats-Gruppe ist die der Katzenfütterer, die eine offizielle Lizenz vom Rathaus haben. Sie zahlen das Futter zur Not selbst, werden aber von Cumbre Cats soweit wie möglich unterstützt.
Mit den Katzenfütterern müssen die Fänger eng zusammenarbeiten, denn nur hungrige Katzen gehen auch in die Falle. „ Wenn sie am Abend vor dem Fangtag und morgens kein Futter bekommen, stehen die Erfolgschancen sehr gut“, sagt die Deutsche.
Die Tierärztin Veronica Catalá, mit der sie hervorragend zusammenarbeiten, sterilisiert die Kätzchen und versorgt sie auch sonst medizinisch. Wenn sie vollkommen wach sind, werden sie dann an der Stelle, wo sie gefangen wurden, wieder freigelassen.
Cumbre Cats ist eine kleine, flexible, sehr internationale Truppe berufstätiger Frauen, die ein, zwei Tage in der Woche ehrenamtlich arbeiten, sagt Schickhoff. Sie finanziert sich über private Spenden und Benefiz-Veranstaltungen. Und sie arbeitet eng mit dem Verein Gatos felices de Benitachell, der im restlichen Ort aktiv ist, zusammen. „ Sind zum Beispiel Tierarztkosten sehr hoch, übernehmen die das. Die bekommen nämlich etwas Unterstützung vom Rathaus.“