Auf Kosten der Senioren
Tagesstätte in Jalón wird zum Politikum – und lässt weiter auf sich warten
Jalón – at. Wie verhärtet die Fronten zwischen linken und rechten Regierungen in Spanien sind, hat jetzt das Beispiel von Jalóns künftiger Tagesstätte für Senioren gezeigt, die zum Streitthema zwischen der in dem Ort regierenden Compromís-Partei und der oppositionellen, in Valencia mit Vox regierenden PP geworden ist.
Das Fass zum Überlaufen brachte in der vergangenen Woche offenbar ein Ortstermin der PPLandesabgeordneten Noelia Císcar in Jalón, wo sie sich mit Parteikollegen vor dem Gebäude, das das Rathaus dem Land zum Bau des Tageszentrums überlassen hatte, fotografieren ließ. Und wo die PP ihrer Vorgängerregierung in Valencia, PSOE und Compromís, die Verantwortung für das offenbare Scheitern des Projekts gab.
Laut der Volkspartei habe die sogenannten Botànic-Regierung das Zentrum für Ende 2023 versprochen. „ Wir wissen, dass sie den Ort betrogen haben, denn den Haushaltsposten hat es nicht gegeben und, wie wir sehen, ist 2023 zu Ende gegangen und das Zentrum ist nicht in Betrieb“, sagte Císcar.
Ganz anders sieht die Sache aus Sicht der Compromís-Partei aus. In einer Mitteilung ließ Jalóns Regierung am nächsten Tag verlauten, dass PP-Landeschef Carlos Mazón ihr im Februar erklärt habe, das Tageszentrum habe „ keine Priorität“und sei auch nicht im Haushalt 2024 vorgesehen. Zuvor habe das Rathaus vier Monate lang um ein Gespräch mit Mazón gebeten und keine Antwort erhalten.
Dass die Botànic-Regierung ihr Versprechen nicht erfüllt habe, sei „ absolut falsch“. Das Projekt sei im Frühjahr 2023 präsentiert worden und die damalige Linksregierung in Valencia habe es nicht etwa für 2023 versprochen, sondern angekündigt, es in den Haushalt 2024 aufzunehmen. Vorher fand jedoch der Regierungswechsel von links nach rechts statt. „ Die einzigen Verantwortlichen sind PP und Vox“, sagte Jalóns Sozial-Stadträtin Lara Avellà.