Ohne Bedenken wegen Nestern
Valencia erlaubt Strandbars im Sommer in La Mata – Keine Seeregenpfeifer festgestellt
Torrevieja – sw. Strandvogel und Strandbars fördern: Beides geht offenbar in La Mata. Während vor Ort die aktuelle Nistkampagne für den Seeregenpfeifer läuft, erteilte das Landesumweltministerium nun ein positives Gutachten für die Öffnung der Strandkiosks in der Sommersaison. Mit einer bemerkenswerten Begründung: Sie würden den gefährdeten Küstenvogel nicht stören, weil sein Nisten in La Mata nicht festgestellt worden sei.
Dies bekundete Valencia jüngst sowohl dem Strand in La Mata, als auch Xeraco bei Gandía, ähnlich wie es vor der Semana Santa bereits in Bezug auf die Strände El Pinar und El Gurugú in der Nordprovinz Castellón geschehen war. Bestätigen muss die Erlaubnis für die diesjährige Aktivität der Chiringuitos im Sommer noch das staatliche Küstenamt. In Dünengebieten wie La Mata ist der chrolitejo patinegro eigentlich zu Hause.
Doch umweltbelastende Umstände wie Häuserbau und Massentourismus trieben den kleinen Küstenflatterer zunehmend fort. In der Corona-Zeit, als der menschliche Besucherverkehr zurückging, tummelten sich wieder gehäuft Seeregenpfeifer in La Mata. Doch nach und nach ging die Präsenz wieder zurück. Dagegen stellt Torrevieja jeweils im Frühling die Kampagne, in der am Naturgebiet Molino de Agua ein spezielles Gebiet zum Nisten des Vogels abgegrenzt ist.
Seit März ist dies wieder der Fall. Besucher werden gebeten, die Beschränkung zu respektieren, allem voran bei Anwesenheit von Hunden. Die sind am Strand eigentlich verboten. Doch laufen de facto immer wieder Vierbeiner umher und verscheuchen die kleinen scheuen Vögel, die im Katalog der bedrohten Arten des Landes Valencia verzeichnet sind. Das Gutachten, das im Rahmen der Chiringuitoerlaubnis nun kein einziges Nest des Seeregenpfeifers feststellte, erarbeitete der Dienst für wildlebende Spezies der Generaldirektion für Natur und Tiere.
Muss ich nun auf den Strandvogel achten oder nicht?, mag sich manch Strandbesucher nun fragen. Eine Art praktische Antwort gibt Valencias Umweltministerin Salomé Pradas (PP): Naturräume auch an den Stränden seien dazu da, dass man sie in der Freizeit nutzt – allerdings „ bei maximaler Rücksicht auf die Umwelt“.