Mehr Raum für Kunst
Philippine Nordmann eröffnet neue Kunstgalerie in Jalón – Erste Ausstellung von Maria van der Haar
Jalón – ma. In Jalón hat am 21. März die neue Kunstgalerie von Philippine Nordmann eröffnet. Die Räumlichkeiten sind Kunstinteressierten und Anwohnern schon bekannt. Im Erdgeschoss des historischen Gebäudes befindet sich seit vielen Jahren ein Antiquitätengeschäft, das von Philippine Nordmanns Mann geführt wird. Einige erinnern sich vielleicht auch an die Galerie, die es hier einmal gab. Vor 20 Jahren hatte die Deutsche bereits für ein paar Jahre namhafte Künstler in Jalón ausgestellt. Aufgrund fehlender Zeit musste sie die Galerie damals schließen. Jetzt möchte die hauptberufliche Maklerin die Räume wieder mit Leben – und vor allem mit Kunst füllen.
Draußen machen bunte Poster auf die neue Ausstellung aufmerksam. Durch schwere, kunstvoll verzierte Holztüren betritt man das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Philippine Nordmann führt uns durch die mit alten Möbeln, Gemälden und Keramik gefüllten Räume. Dem Haus ist seine Geschichte anzusehen. Sie erzählt, dass in diesem Gebäude früher die Bäckersfamilie wohnte, die direkt nebenan ihre Bäckerei hatte. Tatsächlich befindet sich die Bäckerei auch heute noch nur wenige Meter entfernt.
Durch die Verkaufsräume des Antiquitätengeschäfts geht es über eine alte Treppe hoch in die Galerie. Diese befindet sich im ersten Stock und ist auf zwei Räume verteilt. Von außen fällt warm das Sonnenlicht in den großen Raum. „ Hier war früher das Wohnzimmer. Ich habe extra alles so gelassen, wie es war“, erzählt Philippine Nordmann, während wir an den bunten Bildern vorbeilaufen. Die
Gemälde zeigen ganz verschiedene Motive. Die modernen Bilder sind abstrakt, spielen mit Farben und Formen und stammen von der holländischen Künstlerin Maria van der Haar.
Die gebürtige Niederländerin lebte und studierte in den Niederlanden und Belgien. Dort beschäftigte sie sich intensiv mit den Kohleminen in Beringen, die sie auch immer wieder in ihren Arbeiten thematisiert. Sie malt gerne vor Ort und hält die Eindrücke der harten, gefährlichen Arbeit in ihren Werken fest. Sie arbeitet mit unterschiedliche Materialien, wie beispielsweise Kohlenstaub, und erschafft damit spannende Strukturen. Später zog es sie nach Spanien, wo sie viele Jahre lebte. In Moraira lernte sie Philippine Nordmann kennen, und die Idee für die Ausstellung entstand.
Neben den abstrakten Gemälden gibt es auch belgische Landschaftsbilder, freundlich bemalte Keramikvasen und ein Selbstportrait zu bewundern. „ Die Bilder sind schön anzusehen, haben aber auch eine spannende Hintergrundgeschichte“, berichtet Philippine Nordmann.
Sie hat die Ausstellung sorgfältig zusammengestellt und freut sich, sie nun endlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „ Ich möchte mein Kunstinteresse an mein Publikum weitergeben“, erzählt sie, arbeitet sie doch selbst gerne kreativ und besucht eine Kunstschule. In Zusammenarbeit mit dieser plant sie auch schon ihre nächste Ausstellung.
Philippine Nordmann ist vor vielen Jahren aus Deutschland zum ersten Mal an die Costa Blanca gekommen – und geblieben. Hier hat sie auch ihren Ehemann kennengelernt. Sie beschäftigt sich gerne mit der Kultur und Geschichte des Landes. „ Jalón hat viel Potential. Alle Galerien hier in der Gegend haben in den letzten Jahren zugemacht. Ich möchte Raum für Kunst schaffen“, erzählt sie. Außerdem habe sich in den letzten Jahren viel getan. Das Interesse an dekorativer Kunst sei seit der Pandemie deutlich gestiegen. Philippine Nordmann hofft, durch ihre Kunst weitere Menschen zu begeistern.