Costa Blanca Nachrichten

Kein Tageslicht im Kirchensch­iff

Im Schatten der neuen Pfarrkirch­e beeindruck­t die Iglesia Antigua mit dem gotischen Mudéjar-Stil

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Calp – ma. Von fast überall sieht man den hellen, eckigen Kirchturm der Iglesia Antigua in der Altstadt von Calp. Als beliebtes Fotomotiv ragt er zwischen der mittelalte­rlichen Stadtmauer und den bunt bemalten Hausfassad­en empor. Dem unscheinba­ren Gotteshaus, zu dem dieser Turm gehört, wird weit weniger Beachtung geschenkt. Dabei ist die Iglesia Antigua als Kulturdenk­mal auf der Ruta Jaume I gelistet. Die Kulturrout­e lädt Besucher ein, auf den Spuren des ehemaligen spanischen Königs spannende Denkmäler in der Region Valencia und Alicante zu entdecken.

Einzigarti­ger Baustil

Die kleine Kirche befindet sich zwischen der Calle del Campanar und der Plaça de la Villa. Sie wurde im frühen 15. Jahrhunder­t an der Stelle einer alten Kirche aus der Zeit der christlich­en Eroberung errichtet. Ihr ältester Teil geht bis ins 13. Jahrhunder­t zurück. Die Kirche ist eines der wenigen Beispiele für den gotischen MudéjarSti­l (Mischung aus spanischen und maurischen Bauelement­en) in der Region Valencia.

Ursprüngli­ch wurde sie gebaut, um ihre religiöse Funktion mit einer Verteidigu­ngsfunktio­n zu verbinden und bei einem Angriff den Stadtbewoh­nern als Zufluchtso­rt zu dienen. Aus diesem Grund gibt es auch keine Fenster und kein Tageslicht in dem alten Gemäuer und die

Kirche ist unmittelba­r an der Stadtmauer errichtet. Die Apsis war sogar ein Teil der Mauer. Im 16. Jahrhunder­t wurde die Kirche mit der

nd heutigen Sakristei umgestalte­t sowie der Glockentur­m angebaut.

An der Stelle, an der sich früher die Verteidigu­ngsanlage neben der Kirche befand, entstand in den 1970er Jahren die neue Pfarrkirch­e Nuestra Señora de las Nieves. Sie wurde 1977 fertiggest­ellt. Seither ist die kleine Iglesia Antigua die Kapelle der neuen Kirche. Die ehemaligen Eingangstü­ren aus

Holz sind verschloss­en, stattdesse­n führt der Weg in die Kapelle durch die große Pfarrkirch­e hindurch.

Im Inneren ist es dunkel und kühl. Einige künstliche und echte Kerzen spenden etwas Licht. Der Boden ist aus hellem, glatten Stein. Auf schmalen Holzbänken ist Platz für die Besucher. Der Grundriss ist rechteckig. Neben dem Hauptraum gibt es ein Seitenschi­ff, das durch Pfeiler mit Rundbögen verbunden ist. Über den Köpfen der Besucher spannen sich gotische Kreuzbögen an der Decke auf. Über dem reich geschmückt­en Altar ist der beeindruck­ende Bogen aus Stein zu sehen.

In der Kirche kann man außerdem ein Temperagem­älde aus dem 15. Jahrhunder­t bewundern. Es zeigt die Heiligen San Antonio Abad, San Cosme und San Damián und stammt aus der Werkstatt des bekannten spanischen Malers Juan Rexach.

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 ?? Fotos: Marie Altpeter ?? Die Geschichte der historisch­en Kapelle in Calps Altstadt reicht bis ins 13. Jahrhunder­t zurück.
Fotos: Marie Altpeter Die Geschichte der historisch­en Kapelle in Calps Altstadt reicht bis ins 13. Jahrhunder­t zurück.

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