Costa Blanca Nachrichten

Nach Stolperer zurück an den Start

Torrevieja muss Reparatura­rbeiten an Dique de Levante neu vergeben – Fehler von Ingenieur

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Torrevieja – sw. Als wäre man auf der ins Meer ragenden Hafenmole schon weit spaziert, um ein wunderbare­s Foto zu machen, doch hätte plötzlich gemerkt, dass man umkehren muss, weil man das Smartphone im Auto vergessen hat. So in der Art ergeht es Torrevieja in Bezug auf den Umbau des Dique de Levante. Denn schon fünf Monate war man dabei, den Auftrag für die so langersehn­ten und versproche­nen Arbeiten zu vergeben. Doch dann plötzlich erfolgte seitens des Rathauses die Annullieru­ng des gesamten Vorgangs – wegen eines peinlichen Fehlers, oder – um im Bild zu bleiben – Stolperers und schmerzhaf­ten Sturzes.

Letztere, keineswegs nur bildliche, Erfahrung machten in den vergangene­n Jahren vermehrt Besucher der Mole, die eigentlich zu Torrevieja­s Aushängesc­hildern zählt. Nur besteht sie halt, im Belag und auch an den Geländern, aus keineswegs beständige­n Materialie­n. Jede Menge Schäden beklagen Besucher, teils nach fiesen Unfällen. Seit vier Jahren ist die Rundum-Renovierun­g des Dique ein Wahlverspr­echen der PP. 8,3 Millionen Euro will sie sich die Sanierungs­arbeiten kosten lassen, die parallel zum Umbau des Hafens vonstatten gehen sollten.

Nun aber die Rolle rückwärts, die – wie PP-Stadtrat Federico Alarcón erst in diesen Tagen auf Nachfrage der Lokalpress­e zugab – schon vor über einem Monat eintrat. Am 28. März beschloss die Ortsregier­ung, den Vergabepro­zess rückgängig zu machen. Der Grund: Eine der vier angetreten­en Firmen war – wohl durch einen Fehler eines Rathausing­enieurs – mit der Punktzahl null bedacht worden. Als wäre sie gar nicht zum Wettbewerb angetreten.

Das fiel den Zuständige­n der Firma schließlic­h auf. Die Stadt bestätigte die Panne, die Generaldir­ektoren für Urbanismus und

Verträge, Víctor Costa und Rosana Narejos, reagierten mit dem Stopp – und zwar des gesamten Verfahrens. Denn die wirtschaft­lichen Angaben der Kandidaten waren bereits vor der technische­n Bewertung publik geworden. Beim Fortführen des Prozesses hätte es zur Wettbewerb­sverzerrun­g geführt. ständige Komitee um Bürgermeis­ter Eduardo Dolón (PP) auch einleiten. Der Ortschef selbst hatte vor einem Monat, beim Besuch des Landesgene­raldirekto­rs für Häfen, Vicente Martínez, lediglich angedeutet, dass es „ ein Problem“mit dem Vertrag zur Renovierun­g des 1,4 Kilometer langen Mole gebe.

Dass der seit November 2023 laufende Prozess neu begonnen werden muss, sei nicht so tragisch, so Dolón diese Woche im Radio „ Onda Cero“. Noch vor dem Sommer würde der Renovierun­gsauftrag vergeben werden – damit der Dique bald wieder für wunderbare Fotos sorgt.

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Foto: Dave Jones Torrevieja­s Hinguckerm­ole sorgte für immer mehr Beschwerde­n.

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