Costa Cálida Nachrichten

Zweifel begleitet das Zahlenwerk

Kabinett verabschie­det Haushaltse­ntwurf – Leichte Abschwächu­ng des Wachstums

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Madrid – tl. Das Kabinett hat am Montag den Haushaltse­ntwurf für das Jahr 2019 verabschie­det und das Zahlenwerk an die EUKommissi­on geschickt. In der Hoffnung, dass Brüssel seinen Segen gibt. Zuhause ist die Zustimmung im Parlament aber auch noch nicht in trockenen Tüchern.

Die Regierung gibt sich Mühe, den Etat mit einem Bekenntnis zur Haushaltss­tabilität zu verknüpfen. Um sich gegenüber Brüssel bewusst vom aktuellen Kurs der italienisc­hen Regierung abzugrenze­n. Doch nach der Einigung mit der Linksparte­i Podemos in Sachen Etat waren zuletzt Zweifel am Stabilität­sbemühen aufgekomme­n. Vor allem wegen einer weiteren Erhöhung des Mindestloh­ns von derzeit 858 auf 900 Euro monatlich, was Mehrausgab­en von rund zwei Milliarden Euro mit sich bringen wird.

Auch die Experten sind unterschie­dlicher Meinung über die Auswirkung­en der Erhöhung des Mindestloh­ns. Die einen erwarten sich Impulse für den Konsum. Andere wiederum warnen vor negativen Effekten für den Arbeitsmar­kt und erwarten mehr Schwarzarb­eit.

Der Etat beinhaltet eine strukturel­le Einsparung von 4,85 Milliarden Euro. Damit will die Regierung das Haushaltsd­efizit von 2,7 Prozent in diesem auf 1,8 Prozent im kommenden Jahr senken. Gleichwohl, meint die Zeitung „El País“zum Etat, müssten einige Zahlen kritisch gesehen werden. In einigen Ausgabenbe­reichen könnten die Kosten unterschät­zt worden sein, während man bei den Einnahmen vielleicht zu optimistis­ch vorgegange­n sei.

Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) hatte bereits in der vergangene­n Woche die Defizitzie­le der Regierung in Frage gestellt. Bis 2023, so der IWF im aktuellen Spanien-Bericht, werde es nicht gelingen, das Defizit unter zwei Prozent zu senken.

Zudem rechnet die Regierung mit einem leicht schwächere­n Wachstum der Wirtschaft. Für das laufende Jahr wurde die Prognose von 2,7 auf 2,6 Prozent zurückgesc­hraubt. 2019 wird statt 2,4 mit 2,3 Prozent gerechnet.

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