Eröffnung des Parlamentsgebäudes
Am 31. Oktober 1850 wurde an der Carrera de San Jerónimo im Zentrum von Madrid das neue Parlamentsgebäude eröffnet. Der Palacio de las Cortes dient aktuell als Sitz des Kongresses, des sogenannten Oberhauses im spanischen Zweikammersystem.
Am Standort des Parlamentsgebäudes befand sich zuvor ein Kloster, das jedoch 1823 durch einen Brand weitgehend zerstört wurde. Nur die Kirche des Klosters blieb intakt und wurde ab 1834 für die Kabinettssitzungen der damaligen Regierung genutzt.
Nach einem Machtwechsel ordnete die neue Regierung indes den Abriss der Kirche an, um an deren Stelle ein Parlamentsgebäude zu errichten. Mit dem Bau des im neoklassischen Stil errichteten Gebäudes wurde schließlich am 10. Oktober 1833 begonnen.
Während der 17 Jahre, die sich die Arbeiten hinzogen, tagten die Abgeordneten im Ballsaal des Teatro Real in Madrid. Nach seiner Fertigstellung wurde der neue Parlamentssitz von Königin Isabel II. eröffnet. Seither sind bereits drei Erweiterungen des Gebäudes vorgenommen worden.
Im Sitzungssaal fanden sowohl die Proklamationen der Könige Juan Carlos I. und Felipe VI. statt als auch die Totenwachen der ehemaligen Regierungschefs Adolfo Suárez und Leopoldo Calvo Sotelo. Dort erfolgte 1981 auch der Putschversuch, von dem noch Einschüsse in der Decke zeugen. (jan)